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Atomstreit: Annan führt "sehr positive" Gespräche in Iran

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat eine positive Bilanz seiner Gespräche mit iranischen Spitzenvertretern in Teheran zum Atomstreit gezogen. Heute trifft Annan noch mit Irans Präsident Ahmadinedschad zusammen.

Teheran - Sein Treffen mit dem iranischen Chefunterhändler Ali Laridschani sei "sehr positiv und konstruktiv" gewesen, sagte Annan. Er werde sich weiter um Vermittlung bemühen, kündigte der Generalsekretär an. Für Sonntag war ein Treffen mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad geplant.

Laridschani sagte nach der Unterredung mit Annan, die beste Lösung für die derzeitige Krise seien Verhandlungen. Darin seien sich beide Seiten einig gewesen. Außenminister Manuschehr Mottaki sagte, nun komme es darauf an, Vertrauen herzustellen: "Vertrauen geht nur auf Gegenseitigkeit: Wir sind offen für ernsthaftre, umfassende Verhandlungen, aber wir werden keine Vorbedingungen akzeptieren", sagte Mottaki laut halbamtlicher Nachrichtenagentur Mehr.

Auch mit dem einflussreichen Expräsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani kam Annan zusammen. Rafsandschani forderte die internationale Gemeinschaft nach dem Gespräch auf, die Forderung nach einem Stopp der Urananreicherung im Iran fallenzulassen. Diese Vorbedingung werde als "unterdrückerisch" empfunden. "Im Iran haben wir derzeit eine Generation, die den Schah vertrieben hat, sich den USA widersetzt hat und sich acht Jahre gegen die Aggression des Irak gewehrt hat; wir werden nun nicht vor den Tyrannen kapitulieren", sagte er.

Iran unterstützt UN-Mission im Südlibanon

Die iranische Führung hat unterdessen den Vereinten Nationen ihre Unterstützung für die erweiterte Blauhelmmission Unifil im Südlibanon zugesagt. Außenminister Mottaki sagte, sein Land unterstütze die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats. Auf Grundlage dieser Entschließung wurden die Kämpfe zwischen der von Iran unterstützten Hisbollah und Israel beendet. Die iranische Führung ist nach Mottakis Worten der Überzeugung, dass die Uno "bei der Schaffung von Frieden im Grenzgebiet" einen Beitrag leisten kann.

Der Außenminister warnte zugleich vor jedem Versuch, dass Mandat der Unifil auszuweiten. Dies würde "Spannungen schaffen", sagte Mottaki. Das vom Sicherheitsrat verabschiedete Mandat gibt den Blauhelmen nicht den Auftrag, die von Israel und den USA geforderte Entwaffnung der Hisbollah durchzusetzen. Iran gilt neben Syrien als wichtigster Unterstützer der libanesischen Schiitenmiliz. (tso/AFP)

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