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Atomstreit: Iran zeigt sich wenig kompromissbereit

Statt der von den Weltmächten geforderten Aussetzung strebt Iran offenbar einen Ausbau seiner Urananreicherung an.

München - Auf die Frage, ob das Land, das bislang nur in wenigen Zentrifugen zu Forschungszwecken Uran anreichert, dies in Zukunft auch in größerem Stil tun wolle, sagte der iranische Atom-Unterhändler Ali Laridschani dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Idealerweise schon". "Bestimmte Kernkraftwerke" im Iran könnten "nach einer höheren Anreicherung verlangen" als die 3,5 Prozent, wie sie zum Betreiben von Atomkraftwerken notwendig seien. "Da will ich mich nicht festlegen", sagte Laridschani.

Der iranische Chefunterhändler bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sprach sich für eine "strategische Partnerschaft" zwischen Iran und Europa aus. "Jetzt gibt es eine Gelegenheit, eine solche Partnerschaft zu etablieren, denn beide Seiten haben gemeinsame Interessen", sagte er dem "Focus". Immerhin besitze der Iran die zweitgrößten Erdgas-Reserven der Welt. "Wir können das Gas nach Europa liefern", fügte Laridschani hinzu.

Vor allem die USA verdächtigen den Iran, unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Atomenergie an der Herstellung von Nuklearwaffen zu arbeiten. Der UN-Sicherheitsrat hatte Teheran eine Frist bis zum 31. August gesetzt, um die Uran-Anreicherung zu stoppen; ansonsten drohten Sanktionen. Teheran ließ den Termin verstreichen. Die EU und Iran setzen die Gespräche fort. (tso/AFP)

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