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Politik: Auf der Suche nach der Wahrheit

In der Nähe der Stadt Kundus im Norden Afghanistans kam es im November 2001 zu heftigen Kämpfen zwischen den Taliban und der Nordallianz. Was nach dieser Schlacht geschah, darüber gibt es wenig Informationen.

In der Nähe der Stadt Kundus im Norden Afghanistans kam es im November 2001 zu heftigen Kämpfen zwischen den Taliban und der Nordallianz. Was nach dieser Schlacht geschah, darüber gibt es wenig Informationen. Der Regisseur Jamie Doran hat bei Recherchen vor Ort von einem Massengrab erfahren und mit Augenzeugen gesprochen. In seinem Dokumentarfilm „Massaker in Mazar", den er auf Einladung der PDS am Mittwoch in Berlin vorstellte, kommt Doran zu dem Schluss, dass dort Gefangene getötet worden seien – von Soldaten der Nordallianz, die unter US-Kommando gestanden hätten. Doran möchte „authentische Bilder“ liefern. Er selbst sei zwar kein Zeuge der Tötungen gewesen. Der irische Dokumentarfilmer, der für die BBC gearbeitet hat, belegt seine Theorie vor allem mit Zeugenaussagen von Soldaten der Nordallianz. 7500 Gefangene wurden nach Dorans Recherchen nach den Kämpfen in das Sheberghan-Gefängnis gebracht, wo sie misshandelt worden sein sollen. 3000 Menschen werden seitdem vermisst. Doran vermutet, dass sie in dem Massengrab bei Dasht-i-Leili in der Wüste im Norden Afghanistans begraben liegen. Bereits auf dem Weg dorthin seien viele umgekommen, als man "Luftlöcher" in als Transportraum dienende Container geschossen habe.

Der Regisseur fordert nun eine unabhängige Untersuchung des Massengrabes, um zu klären, welche Rolle die US-Soldaten spielten. ims

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