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Politik: Auf Deutschlands Straßen starben dieses Jahr 8000 Menschen

BERLIN .Die Zahl der Verkehrstoten wird in diesem Jahr voraussichtlich deutlich niedriger liegen als 1997.

BERLIN .Die Zahl der Verkehrstoten wird in diesem Jahr voraussichtlich deutlich niedriger liegen als 1997.Bei rund 375 000 Unfällen starben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weniger als 8000 Menschen im Straßenverkehr.Niedrigere Zahlen als 1998 gab es laut Statistischem Bundesamt nur vor 1950.Spitzenreiter beim Rückgang der Zahl der Verkehrstoten ist den Angaben zufolge das Land Brandenburg.In Berlin stieg die Zahl hingegen leicht an.Bundesverkehrsminister Müntefering (SPD) begrüßte die Entwicklung.Dennoch müsse gerade für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr noch mehr getan werden.

Deutliche Rückgänge verzeichnen die Statistiker bei den Unfällen auf Autobahnen.Hier wird für das auslaufende Jahr mit 860 Todesopfern gerechnet, 74 weniger als im Vorjahr.Auf Landstraßen wird die Zahl den Angaben zufolge von 5552 auf etwa 5100 zurückgehen, und innerhalb von Ortschaften von 2064 um etwa hundert sinken.

Der kalte, verregnete Sommer ist einer der Hauptgründe, die die Datensammler des Statistischen Bundesamtes als Erklärung der erfreulichen Bilanz für das zu Ende gehende Jahr anführen.Im bisher ausgewerteten Zeitraum bis Oktober sind "wegen der Witterung potentielle Opfer von tödlichen Verkehrsunfällen, wie Fußgänger und Radfahrer, seltener auf die Straße gegangen", erklärt der Sprecher des Statistischen Bundesamtes, Rudolf Kaiser, auf Anfrage des Tagesspiegels.Er weist darauf hin, daß bei besserem Wetter im kommenden Jahr die Zahl der Unfalltoten wieder ansteigen kann.

Zehn Jahre nach der Maueröffnung haben sich die Zahlen der Unfalltoten in den alten und den neuen Bundesländern zunehmend angenähert.Zwar ist nach Kaisers Worten das Risiko eines tödlichen Unfalls in Ostdeutschland immer noch größer als im Westen der Republik.Dennoch sei die Gefahr in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen.Das erklärt der Amtssprecher unter anderem mit stärkeren Verkehrskontrollen in gefährdeten Regionen sowie der Verbesserung des ostdeutschen Straßennetzes und der "Entschärfung" der gefährlichen Alleen in Ländern wie Brandenburg.Das Berliner Nachbarland ist der Spitzenreiter beim Rückgang der tödlichen Unfälle: Bis August 1998 starben 346 Menschen auf Brandenburgs Straßen, 18 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.In Berlin ist unterdessen von dem bundesweiten Rückgang nichts zu spüren.In der Hauptstadt starben im Berichtszeitraum 57 Menschen im Straßenverkehr - drei mehr als im Vorjahr.

Die verbesserte Sicherheitstechnik moderner Autos ist ein weiterer Grund, mit dem die Statistiker die sinkende Zahl tödlicher Unfälle erklären.Kaiser verweist auf den zunehmenden Trend zu Fahrzeugen mit Airbag, Seitenaufprallschutz, ABS sowie auf die gesetzlich vorgeschriebenen Kindersitze.Allerdings wird es Kaiser zufolge bei Kindern unter 15 Jahren (1997: 311 Tote) und bei Senioren (1997: 1381) keine Rückgänge, sondern wahrscheinlich eine leichte Steigerung geben.Vor diesem Hintergrund appellierte Verkehrsminister Müntefering (SPD) an die Autofahrer, noch aufmerksamer als bisher zu sein.

LARS VON TÖRNE

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