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Auseinandersetzungen mit der Polizei: Viele Verletzte bei Krawallen in Hamburg

Zwei Nächte nacheinander hat es in Hamburg heftige Krawalle gegeben, was die Polizei zu massivem Einschreiten veranlasste. Insgesamt waren 2300 Beamte, darunter Verstärkungen aus anderen Bundesländern, im Einsatz.

Zwei Nächte nacheinander hat es in Hamburg heftige Krawalle gegeben, was die Polizei zu massivem Einschreiten veranlasste. Insgesamt waren 2300 Beamte, darunter Verstärkungen aus anderen Bundesländern, im Einsatz. Auf einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium beklagte sich Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) über das „enorme Gewaltpotenzial“, das sich gegen die uniformierten Bediensteten richtete. Nach Beendigung einer NPD-Kundgebung am Freitagabend hatte ein Polizist in Bedrängnis sogar einen Warnschuss abgeben müssen. Mehrere hundert Gewaltbereite lieferten sich über Stunden im Stadtteil St. Georg Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Nach einem friedlich verlaufenden Straßenfest im Schanzenviertel kam es ab 1.45 Uhr in der Folgenacht dann doch zu den von der Innenbehörde befürchteten Krawallen. Nach einer Attacke gegen einen Verkehrspolizisten griff ein Pulk von etwa 180 Vermummten das nahe gelegene Polizeikommissariat 16 an. Mehrere Scheiben gingen zu Bruch, zahlreiche Feuerwerkskörper flogen ins Gebäude. Die Angreifer zogen sich dann in die Masse der Feiernden vor dem linksautonomen Zentrum „Rote Flora“ zurück. Die Polizei schickte daraufhin Wasserwerfer und mehrere Hundertschaften in die Feierzone, um nach eigenen Angaben weitere Provokationen zu unterbinden. Zuvor hatte man sich dort aus taktischen Gründen nicht gezeigt, um die brisante Stimmung nicht unnötig anzuheizen, was der Polizei bei der Schanzenfest-Erstauflage am 4. Juli vorgeworfen wurde, als es einmal mehr zu massiven Straßenschlachten gekommen war.

Diesmal brannten erneut Barrikaden, wurde ein Computerladen geplündert und mehrere Autos angezündet. Die Polizeibilanz des Wochenendes: 130 Festnahmen, mindestens 60 Verletzte. Laut Polizei ging die Gewalt von unpolitischen jungen Leuten aus und nicht von der linksautonomen Szene. Letztere hatte sich zunächst sogar deeskalierend verhalten.

Dieter Hanisch

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