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Auslandseinsatz: Gezerre um Obergrenze für Soldaten in Afghanistan

Angesichts der erwarteten US-Truppenaufstockung in Afghanistan wird in der Union die Anhebung der Mandatsobergrenze für die deutschen Soldaten in dem Land nicht ausgeschlossen.

Berlin - Angesichts der erwarteten US-Truppenaufstockung in Afghanistan wird in der Union die Anhebung der Mandatsobergrenze für die deutschen Soldaten in dem Land nicht ausgeschlossen. „Es wird zu prüfen sein, ob unsere Obergrenze ausreicht“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Ernst-Reinhard Beck (CDU), dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ob am Ende 6000, 8000 oder 10 000 deutsche Soldaten in Afghanistan notwendig seien, sei abhängig vom „militärischen Sachverstand“. Derzeit liegt die Obergrenze bei 4500 Soldaten. Wann über eine Erhöhung zu entscheiden sei, ließ Beck offen. Er gehe davon aus, dass die Amerikaner den Rahmen des Mandats diskutieren wollen.

Unterdessen berichtete die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ online, dass die Hubschrauber-Gruppe, mit der Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Freitag in Afghanistan unterwegs war, auf dem Flug von Kundus nach Termes in Usbekistan von Aufständischen beschossen worden sei. Der Zwischenfall sei dem Minister noch während des Fluges mitgeteilt worden. Der Beschuss mit Infanteriewaffen sei in der Region Kundus erfolgt, schrieb das Blatt.

Guttenberg hatte bei dem Afghanistan-Besuch eine Truppenaufstockung in Afghanistan angekündigt. Deutschland werde Mitte Januar eine zusätzliche Einsatzkompanie ins nordafghanische Kundus entsenden. Die Regierung hatte aber betont, sie wolle die Obergrenze für die Bundeswehr-Präsenz in Afghanistan bei der anstehenden Verlängerung des Bundestagsmandats im Dezember nicht erhöhen. Unter den 120 zusätzlich versprochenen Soldaten sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums vor allem Fallschirmjäger aus dem saarländischen Lebach und Panzergrenadiere aus dem niedersächsischen Munster sein. dpa/ddp

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