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Türkische Polizisten verhaften einen Demonstranten in Istanbul.

© dpa

Verhaftungen von Journalisten und Abgeordneten: Auswärtiges Amt bietet türkischen Regierungskritikern Asyl an

Nicht nur verfolgte Journalisten könnten in Deutschland Asyl beantragen, sagt Staatsminister Michael Roth. Das Auswärtige Amt stünde "kritischen Geistern in der Türkei" solidarisch bei.

Angesichts der zahlreichen Verhaftungen von Journalisten und Oppositionsabgeordneten in der Türkei hat das Auswärtige Amt ausdrücklich auf das deutsche Asylrecht hingewiesen. „Alle kritischen Geister in der Türkei sollen wissen, dass die Bundesregierung ihnen solidarisch beisteht“, sagte Staatsminister Michael Roth der Zeitung „Die Welt“. Über Asyl entschieden zwar die zuständigen Behörden. „Aber: Deutschland ist ein weltoffenes Land und steht allen politisch Verfolgten im Grundsatz offen. Sie können in Deutschland Asyl beantragen. Das gilt dezidiert nicht nur für Journalisten.“

Roth übte deutliche Kritik am Vorgehen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. „Was derzeit in der Türkei geschieht, hat mit unserem Verständnis von europäischen Werten, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Medienfreiheit nichts zu tun“, sagte Roth. „Deshalb ist unsere Antwort gegenüber der türkischen Regierung auch glasklar: So nicht!“

Roth sagte, der am Mittwoch erwartete EU-Fortschrittsbericht über die Beitrittsverhandlung mit der Türkei werde negativ ausfallen. „Die EU-Kommission wird sehr nüchtern, sehr klar und sehr kritisch bilanzieren, was in der Türkei schlecht - oder gar nicht - läuft. Das ist leider sehr viel.“ Der Staatsminister sprach sich dennoch gegen einen Abbruch der Verhandlungen aus. „Ein solcher Schritt würde doch gerade die westlich orientierten Türken allein lassen.“ (dpa)

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