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Bagdad: Viele Tote bei Anschlagsserie in Bagdad

Bei einer verheerenden Anschlagsserie in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Mittwoch mindestens 75 Menschen getötet und 310 weitere verletzt worden. Zwei besonders schwere Autobombenanschläge gab es nahe dem Finanz- und dem Außenministerium.

Einer der Sprengsätze explodierte laut Polizei in einem Lastwagen unter einer Brücke nahe dem Finanzministerium im Stadtviertel Wasirija. Demnach wurden Teile der Brücke und des Ministeriums zerstört. Mindestens 28 Menschen seien dabei getötet und 95 weitere verletzt worden. Unter den Opfern seien zahlreiche Mitarbeiter des Ministeriums.

Beim zweiten Autobombenanschlag, der gegenüber dem Außenministerium verübt wurde, wurden nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern mindestens 47 Menschen getötet und 195 weitere verletzt. Ein Reporter sah am Anschlagsort einen Krater von rund drei Metern Tiefe und rund zehn Metern Durchmesser, der durch die Wucht der Explosion entstanden war.

Die gesamte Fassade des Außenamts wurde beschädigt, eine Mauer zerstört. Verkohlte Leichen lagen verstreut am Boden oder waren in ausgebrannten Autowracks zu sehen. Rettungskräfte waren im Einsatz, um Verletzte aus dem Außenamtsgebäude zu bergen, das im Stadtzentrum in der Nähe der streng bewachten "grünen Zone" in Bagdad liegt, in der sich mehrere Ministerien und ausländische Botschaften befinden.

Es waren die folgenschwersten Anschläge in Bagdad seit dem 24. Juni, als 62 Menschen bei einem Anschlag im schiitischen Armenviertel Sadr City starben. Auch im westlichen Stadtteil Baja explodierte am Mittwoch eine Autobombe. Dabei gabe es zwei Tote und fünf Verletzte. Außerdem schlugen nach Angaben aus Sicherheitskreisen zwei Granaten in der "grünen Zone" und eine weitere außerhalb dieses Sektors ein.

Auf den Tag genau vor sechs Jahren, am 19. August 2003, starben bei dem Angriff auf das UN-Hauptquartier im Canal Hotel in Bagdad 22 Menschen, unter ihnen der UN-Sondergesandte Sergio Vieira de Mello. Am Mittwoch begingen die UN den ersten Welttag der humanitären Hilfe, um an die oft lebensbedrohlichen Risiken für Helfer in Krisen- und Katastrophengebieten zu erinnern. (smz/AFP)

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