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Bandidos und Hells Angels: Der Kampf gegen Rockerkriminalität in Berlin im Jahr 2012

Die Polizei ist in Berlin im laufenden Jahr mit vielen Aktionen gegen Rocker vorgegangen. Wir dokumentieren eine Auswahl.

29. Mai: Mitglieder des Berliner Chapters „Southside“ der Bandidos laufen zu den Potsdamer Hells Angels über. Das Charter Hells Angels MC Berlin City gibt seine Auflösung bekannt. Es wird darüber spekuliert, ob die Rocker damit einem möglichen Verbot zuvorkommen wollten.

30. Mai: Razzia im Morgengrauen. Die Hells Angels MC Berlin City sind Geschichte, Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte ein Verbot der Ortsgruppe angeordnet. Dem Club wird die Förderung von Prostitution, Drogenkriminalität und organisierter Kriminalität vorgeworfen. Doch der Einsatz ist im Vorfeld verraten worden. Bei einer Großrazzia im gesamten Stadtgebiet beschlagnahmen das Vereinsvermögen. 550 Beamte sind im Einsatz. Die Suche nach einem möglichen Maulwurf in den eigenen Reihen beginnt.

7. Juni: Rund 1.000 Polizisten kontrollieren am frühen Morgen knapp 80 Objekte in Berlin und Brandenburg. Die Razzien richten sich gegen die Rockerbande Bandidos und deren Unterstützer. Insgesamt vollstrecken die Beamten acht Haftbefehle und nehmen fünf Menschen fest. An einem Einsatz im brandenburgischen Hennigsdorf bei Berlin ist die Spezialeinheit GSG 9 beteiligt.

10. Juni: Blutiger Angriff auf die Hells Angels. Der Präsident der Berliner Ortsgruppe „Nomads“ wird am frühen Morgen vor dem Clubheim „Germanenhof“ in Hohenschönhausen niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt. Der Täter ist flüchtig.

27. Juni: Vor einem Vereinsheim der Bandidos in Wedding werden zwei Männer niedergeschossen und schwer verletzt. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Totschlags.

24. Juli: Mit einer Großrazzia geht die Polizei gegen die Berliner Bandidos vor. 200 Beamte durchsuchen 16 Objekte aktiver und ehemaliger Mitglieder. Auch Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) sind im Einsatz. Fünf Männer werden vorläufig festgenommen. Auch die Zelle eines Insassen der Justizvollzugsanstalt Hakenfelde wird überprüft.

26. Juli: Zwei Tage später bei den Hells Angels: Etwa 300 Beamte durchsuchen das Vereinsheim der Hells Angels in Potsdam und 15 Wohnungen in Berlin und Brandenburg. Bei den Razzien werden zahlreiche Hieb- und Stichwaffen gefunden, darunter mehr als 40 Macheten, zahlreiche Messer, ein Samuraischwert und ein Baseballschläger.

1. August: Die Berliner Polizei lässt in Brandenburg, Sachsen und Baden-Württemberg elf Objekte durchsuchen. Die Ermittler stellen mehrere Computer, elektronische Datenträger und Unterlagen sicher. Hintergrund ist das Verbotsverfahren gegen die Hells Angels MC Berlin City.

Am selben Tag wird bekannt, dass drei Anfang Juli im Rostocker Überseehafen festgenommene Sympathisanten der Rockergruppierung Bandidos möglicherweise einen Anschlag auf ehemalige Mitglieder in der Hauptstadt planten. Polizisten hatten bei ihnen ein Kilogramm Sprengstoff sowie eine Sprengkapsel gefunden.

14. August: Bei Razzien in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen stellen die Ermittler an 52 Einsatzorten Hieb- und Stichwaffen sowie Computer und Datenträger sicher. Insgesamt nehmen die mehr als 800 beteiligten Beamten sechs Verdächtige fest. Hintergrund sind zwei Tötungsversuche im brandenburgischen Königs Wusterhausen, bei denen im Dezember 2011 ein 26-Jähriger und ein Jugendlicher lebensgefährlich verletzt wurden. (dapd)

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