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Politik: Bayerischer Ex-Finanzminister soll falsche Angaben gemacht haben

Die Staatsanwaltschaft Landshut hat gegen den früheren bayerischen Finanzminister Gerold Tandler im Zusammenhang mit der Zwick-Affäre Anklage erhoben. Der CSU-Politiker soll von dem 1998 gestorbenen Steuerflüchtling Eduard Zwick private Darlehen in Millionenhöhe erhalten haben und darüber vor Gericht falsche Angaben gemacht haben.

Die Staatsanwaltschaft Landshut hat gegen den früheren bayerischen Finanzminister Gerold Tandler im Zusammenhang mit der Zwick-Affäre Anklage erhoben. Der CSU-Politiker soll von dem 1998 gestorbenen Steuerflüchtling Eduard Zwick private Darlehen in Millionenhöhe erhalten haben und darüber vor Gericht falsche Angaben gemacht haben. Tandler hatte in der Vergangenheit die Vorwürfe stets bestritten. "Ich fühle mich unschuldig verfolgt", sagte Tandler unmittelbar nach Bekanntwerden der Anklage. Zu den Vorwürfen könne er aber im Einzelnen nichts sagen, da die Anklageschrift weder ihm noch seinem Anwalt bis zum Donnerstag vorgelegen habe. Tandler galt lange als Intimus von CSU-Chef Franz Josef Strauß und war auch als dessen Nachfolger im Gespräch. Oberstaatsanwalt Helmut Kobor bestätigte die Anklageerhebung, wollte aber keine Details nennen. Der Chefermittler begründete dies damit, dass die Anklage Tandler noch nicht zugegangen sei. Da es sich um ein Steuerverfahren handele, dürften die einzelnen Vorwürfe erst bei einer Gerichtsverhandlung genannt werden, ergänzte ein Sprecher des bayerischen Justizministeriums.

Seit Jahren hatte die Staatsanwaltschaft in der niederbayerischen Bezirkshauptstadt versucht, die undurchsichtigen Beziehungen zwischen einem der größten Steuerflüchtlinge der deutschen Nachkriegsgeschichte und dem Ex-Finanzminister zu durchleuchten. Mit Hilfe von "belastenden Unterlagen", die vor zwei Monaten von einem Würzburger Rechtsanwalt an die Justiz übergeben wurden, konnten die Ermittler das Verfahren zu einem Abschluss bringen.

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