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Lee Kuan Yew.

© AFP

Lee Kuan Yew gestorben: Begründer des Erfolgs von Singapur ist tot

Im Alter von 91 Jahren ist Lee Kuan Yew gestorben. Der Politiker, der Singapur mehr als 30 Jahre führte, hat aus dem einstigen kleinen Hafen einen prosperierenden Stadtstaat gemacht.

Lee Kuan Yew, der erste Premierminister von Singapur, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Der Politiker Lee war 31 Jahre lang Regierungschef des Stadtstaates und arbeitete immer noch bis 2011 in der Regierung mit. Lee wurde einerseits gerühmt für seine Leistung, Singapur zu einem wirtschaftlich hoch entwickelten und extrem wichtigen Standort zu machen. Andererseits wurde sein undemokratischer Regierungsstil auch durchaus kritisch gesehen.

Lee sei im Krankenhaus "friedlich eingeschlafen", teilte die Regierung Singapurs am Sonntag mit. Sein Sohn, der derzeitige Premier Lee Hsien Loong, zeigte sich "zutiefst traurig" über den Tod seines Vaters. Lee Kuan Yew wurde 1959 der erste Premier Singapurs, das bis dahin britische Kolonie war. In seiner mehr als drei Jahrzehnte währenden Regierungszeit wandelte sich Singapur von einer verschlafenen Hafenstadt in eine moderne Handelsmetropole. Für seine Wirtschaftspolitik, die Singapur zum Erfolgsmodell für die Region machte, erhielt Lee noch 2009 bei einem Treffen mit US-Präsident Barack Obama in Washington höchstes Lob: "Dies ist eine der legendärsten Gestalten Asiens im 20. und 21. Jahrhundert", stellte Obama seinerzeit seinen Gast vor. Auch Politiker wie Helmut Schmidt oder Henry Kissinger waren immer wieder voll des Lobes für Lee.

Wegen seines autokratischen Regierungsstils wurde Lee auch scharf kritisiert. Ihm wurde vorgeworfen, die Singapurer etwa durch das Verbot von Kaugummis, des Spuckens in der Öffentlichkeit und sogar von Eheschließungen zwischen den Ethnien zu stark zu bevormunden. Auch gegen oppositionelle Kräfte im Stadtstaat ging der bekennende Macchiavelli-Verehrer rabiat vor.
1990 trat Lee als Regierungschef zurück, er diente aber noch zwei Jahrzehnte lang als Berater in der Regierung seiner beiden Nachfolger. Tsp/AFP

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