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Bei Neujahrszeremonie: Anschlag: Sri Lankas Verkehrminister getötet

Er hat gegen die Befreiungstiger gekämpft und wurde als neuer Ministerpräsident Sri Lankas gehandelt. Jetzt ist Jeyaraj Fernandopulle tot. Der Verkehrminister wurde bei einem Bomenanschlag getötet - vermutlich von den Rebellen der Befreiungstiger.

Bei einem Bombenanschlag in Sri Lanka ist  der Verkehrsminister des Landes getötet worden. Jeyaraj Fernandopulle ist  in der Stadt Weliveriya durch die Explosion einer Bombe ums Leben gekommen, sagte ein Regierungsvertreter in der Hauptstadt Colombo. Medienminister Anura Yara beschuldigte tamilische Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) der Tat. "Das war ein Selbstmordanschlag der Tiger", sagte Yapa. Bei dem Vorfall wurden nach Polizeiangaben zudem mindestens elf weitere Menschen getötet und rund 90 verletzt, darunter auch Polizeibeamte.

Der Vorfall ereignete sich während einer traditionellen  Neujahrszeremonie. Nach Angaben eines Polizeibeamten detonierte der  Sprengsatz, als Fernandopulle die Nationalflagge hisste. Fernandopulle galt als Kritiker der Befreiungstiger von Tamil Eelam. Der 55-Jährige hatte in der Vergangenheit an gescheiterten Friedensgesprächen mit den Rebellen teilgenommen. Fernandopulle war einer der bestgeschützten Politiker des Landes, auch am Sonntag hatte er mehrere Leibwächter bei sich. Er galt als möglicher kommender Ministerpräsident Sri Lankas.

Insgesamt schon 60.000 Tote durch Kämpfe

Er ist bereits das zweite Regierungsmitglied, das in diesem Jahr durch einen Anschlag ums Leben kam. Im Januar war der Minister für Aufbau und Entwicklung, D.M. Dassanayake, bei einer Bombenexplosion getötet worden. Zu Jahresbeginn hatte die Regierung ein sechs Jahre altes Waffenstillstandsabkommen mit den Rebellen aufgekündigt.

Die tamilischen Befreiungstiger der LTTE kämpfen seit 1972 für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit im Norden der Insel. Bei dem Konflikt kamen Schätzungen zufolge bereits bis zu 60.000 Menschen ums Leben. Allein in diesem Jahr starben nach Angaben des Verteidigungsministeriums mindestens 2500 LTTE-Rebellen und 150 Soldaten. Die Zahlen der Toten und Verletzten bleiben jedoch umstritten, da das Land für Journalisten und Menschenrechtsgruppen praktisch unzugänglich ist. (tbe/AFP)

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