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Politik: Belauschte Telefonate für Terrorprozess gesperrt

Regierung hält Passagen wegen laufender Ermittlungen geheim

Düsseldorf (dpa). Die Bundesregierung hat mehrere Passagen abgehörter Telefonate mutmaßlicher AlQaida-Terroristen für den Düsseldorfer Terrorprozess gesperrt. Ihre Veröffentlichung würde „dem Wohl des Bundes Nachteile bereiten“, heißt es in einer Erklärung des Bundesinnenministeriums, die am Dienstag vom Düsseldorfer Oberlandesgericht verlesen wurde. Die Ermittlungen gegen Verdächtige, die weitere Anschläge planten, würden erschwert.

Betroffen sind Telefonate des weltweit gesuchten mutmaßlichen Terroristen Abu Mussad Sarkawi. Sarkawi soll sowohl Anführer eines Al-Qaida-Flügels als auch Chef der Terrorgruppe Al Tawhid sein. Ihm wird unter anderem der Bombenanschlag auf die jordanische Botschaft in Bagdad im August vorgeworfen. In Düsseldorf steht ein 27-jähriger Palästinenser vor Gericht. Er hat gestanden, als Mitglied einer Al-Tawhid-Zelle Anschläge auf Juden in Düsseldorf und Berlin vorbereitet zu haben sowie zeitweise Leibwächter Osama bin Ladens gewesen zu sein. Das Gericht verlas am Dienstag Auszüge des so genannten „Märtyrer-Telefonats“. Darin gelobt der mutmaßliche Chef der deutschen Al-Tawhid-Zelle, für Sarkawi auch zu sterben: „Wenn du mir den Tod befehlen würdest, das täte ich, ich hätte keine Angst“.

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