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Belgien: Künftiger Premierminister liegt auf Intensivstation

Der künftige belgische Ministerpräsident Yves Leterme ist mit inneren Blutungen in eine Klinik eingeliefert worden. Der Mann, der als wichtig in dem Konflikt zwischen Flamen und Wallonen gilt, soll am 23. März Premierminister werden - wenn es sein Gesundheitszustand zulässt.

Der 47-jährige Chef der flämischen Christdemokraten leidet an Blutungen des Magen-Darm-Traktes. Wie lange er im Krankenhaus bleiben muss, lässt sich noch nicht absehen, teilt Letermes Sprecher mit. Nach derzeitigen Planungen soll der Politiker die Intensivstation an diesem Samstag wieder verlassen.

Zunächst hatte es geheißen, er sei an einer Grippe erkrankt. Leterme war am Donnerstag in das Krankenhaus von Löwen bei Brüssel gebracht worden. Er soll am 23. März das Amt des Premierministers übernehmen. Justizminister Jo Vandeurzen, Christdemokrat wie Leterme, übernimmt jetzt vorübergehend dessen Aufgaben zur Aufstellung des Budgets 2008. Belgien wird derzeit von einer Übergangsregierung unter dem liberalen Premierminister Guy Verhofstadt geführt.

Leterme war als Gewinner aus der belgischen Parlamentswahl vom 10. Juni 2007 hervorgegangen, die das Land in eine beispiellose innenpolitische Krise gestürzt hatte: Wegen des erbitterten Konflikts zwischen der niederländischsprachigen Bevölkerungsmehrheit im Norden des Landes und den frankophonen Wallonen im Süden scheiterten bislang die Bemühungen um eine  Regierungsbildung. Der bisherige Amtsinhaber Guy Verhofstadt lenkt die Geschicke des Landes mittlerweile als Übergangs-Regierungschef. Leterme, der derzeit für den Haushalt und die institutionellen Reformen in Belgien zuständig ist, spielt als Chef-Unterhändler zwischen Flamen und Wallonen eine Schlüsselrolle beim Versuch, endlich eine Regierung zustande zu bringen. (liv/AFP/dpa)

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