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Politik: Belgrad erkauft sich Moskaus Unterstützung im Kosovostreit

Moskau - Offiziell ging es bei Dmitri Medwedjews außenpolitischem Debüt am Montag in Belgrad um Dinge, in denen sich der Gasprom-Aufsichtsratschef auskennt: den Bau der Gasleitung Southstream, die ab 2014 russisches Gas über den Boden des Schwarzen Meeres nach Südosteuropa und Österreich transportieren soll. Die dazu erforderlichen Abkommen wurden gestern von Medwedjew und Gasprom-Vorstandschef Alexej Miller sowie Vertretern des Belgrader Staatskonzerns Srbijagaz unterzeichnet.

Moskau - Offiziell ging es bei Dmitri Medwedjews außenpolitischem Debüt am Montag in Belgrad um Dinge, in denen sich der Gasprom-Aufsichtsratschef auskennt: den Bau der Gasleitung Southstream, die ab 2014 russisches Gas über den Boden des Schwarzen Meeres nach Südosteuropa und Österreich transportieren soll. Die dazu erforderlichen Abkommen wurden gestern von Medwedjew und Gasprom-Vorstandschef Alexej Miller sowie Vertretern des Belgrader Staatskonzerns Srbijagaz unterzeichnet.

Gleich danach trafen Medwedjew und Russlands Außenminister Sergej Lawrow mit Serbiens Präsidenten Boris Tadic und Premier Vojislav Kostunica zusammen. Beide Politiker hatten Moskau kurz vor der Stichwahl in Serbien Anfang Februar einen Überraschungsbesuch abgestattet und waren dabei auch mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin zusammengetroffen. Dass der prowestliche Tadic sich im zweiten Wahlgang gegen Tomislav Nikolic, den Kandidaten der radikalen Opposition, behaupten konnte, erklären Analysten vor allem mit dem Deal, den die Serben mit Putin aushandelten: Belgrad verkauft wirtschaftliches Tafelsilber an staatsnahe russische Konzerne, im Gegenzug kann Tadic auf uneingeschränkte Unterstützung Russlands im Kosovostreit zählen. Über Details verhandelte Medwedjew, der am Sonntag zum neuen Präsidenten Russlands gewählt werden dürfte, gestern mit der serbischen Führung hinter verschlossenen Türen.

Russland hält die Unabhängigkeitserklärung der Region und deren internationale Anerkennung für völkerrechtswidrig und beruft sich dabei auf die UN- Resolution 1244. Moskaus Nato-Botschafter Dmitri Rogosin drohte Nato und EU am Freitag sogar mit militärischer Gewalt, schlägt inzwischen allerdings etwas maßvollere Töne an. Elke Windisch

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