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Politik: Bill Clinton: Ex-Präsident der USA erneut im Zwielicht

Gegen den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton sind in Zusammenhang mit den Begnadigungen zum Ende seiner Amtszeit neue Vorwürfe erhoben worden. Clintons Schwager Hugh Rodham erhielt für die Vermittlung der Gnadengesuche zweier Häftlinge Honorare von insgesamt knapp 400 000 Dollar (rund 855 000 Mark), wie am Mittwoch aus Justizkreisen verlautete.

Gegen den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton sind in Zusammenhang mit den Begnadigungen zum Ende seiner Amtszeit neue Vorwürfe erhoben worden. Clintons Schwager Hugh Rodham erhielt für die Vermittlung der Gnadengesuche zweier Häftlinge Honorare von insgesamt knapp 400 000 Dollar (rund 855 000 Mark), wie am Mittwoch aus Justizkreisen verlautete. Clinton und seine Frau Hillary Rodham Clinton erklärten, sie hätten nichts von den Zahlungen gewusst. Rodham zahlte das Geld auf Ersuchen der Clintons allerdings zurück.

Rodham erhielt Justizkreisen zufolge 200 000 Dollar nach der Begnadigung von Almon Glenn Braswell, der unter anderem wegen Betrugs zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. Weitere knapp 200 000 Dollar erhielt der Anwalt für seine Hilfe beim Gnadengesuch von Carlos Vignali, der wegen Beteiligung an einem Kokain-Ring zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Clinton reduzierte die Haftstrafe Vignalis. Der Sohn einer wohlhabenden Familie kam am 20. Januar nach Verbüßung von sechs Jahren frei.

Aus dem Umfeld Clintons verlautete, Rodham habe sich in mindestens einem Fall an den Clinton-Vertrauten Bruce Lindsey gewandt, Clinton habe nichts von der Vermittlertätigkeit Rodhams gewusst. Die Amnestien seien allein auf Grund der Situation der Verurteilten erfolgt. Clinton begründete die Begnadigung Vignalis damit, dieser sei nicht vorbestraft gewesen und habe genügend Zeit verbüßt. Für Vignalis Begnadigung hatten sich unter anderem ein katholischer Kardinal, ein Sheriff und Lokalpolitiker eingesetzt.

Für besondere Aufregung sorgt der Fall Braswell, dessen Gnadengesuch in letzter Minute eingereicht wurde und den üblichen Weg über das Justizministerium und die Bundespolizei FBI umging. Zudem wurde nach Braswells Begnadigung bekannt, dass seit 1999 erneut gegen ihn wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche ermittelt wird. Aus Clintons Umfeld verlautete, das Weiße Haus habe die neuen Vorwürfe nicht gekannt.

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