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Birma

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Birma: Zyklon-Opfer stimmen über Verfassung ab

In den vom Wirbelsturm "Nargis" schwer verwüsteten Regionen Birmas hat am Samstag die Abstimmung über eine umstrittene neue Verfassung begonnen. Die Militärjunta hatte das Referendum in 47 der am schlimmsten betroffenen Bezirke um zwei Wochen verschoben.

Drei Wochen nach dem schweren Wirbelsturm "Nargis" holt die birmanische Militärregierung das umstrittene Verfassungsreferendum in den am schwersten betroffenen Landesteile nach. Während in weiten Teilen des Landes bereits eine Woche nach der Katastrophe die Abstimmung abgehalten wurde, sind nun die Bewohner Ranguns und des südlichen Irrawaddy-Deltas zur Stimmenabgabe aufgefordert. Bei dem Sturm kamen wahrscheinlich mehr als 130.000 Menschen ums Leben.

Die seit Jahren unter Hausarrest eingesperrte Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi musste ihre Stimme am Freitag vorab abgeben. Ihre Partei hatte für eine Ablehnung plädiert. Die neue Verfassung verbietet der Friedensnobelpreisträgerin, die die ignorierten Wahlen von 1990 gewonnen hatte, politische Ämter auf Lebenszeit. Grund ist ihre Ehe mit einem Ausländer, der inzwischen gestorben ist. Das seit 1962 regierende Militär will mit der Verfassung seine Macht zementieren. Danach bleiben ihm 25 Prozent der Parlamentssitze vorbehalten. Die Junta hat Wahlen in zwei Jahren in Aussicht gestellt.

Die Junta hatte nach der ersten Wahlrunde bereits eine Annahme der Verfassung mit 92,4 Prozent verkündet. Die Stimmen, die an diesem Samstag abgegeben werden, können das Ergebnis nur marginal beeinflussen. Die Opposition hat den Behörden massiven Wahlbetrug vorgeworfen. Seit Februar ist es unter Strafe verboten, die neue Verfassung zu kritisieren. (feh/dpa/AFP)

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