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Bolivien: Senat billigt umstrittene Landreform

In Bolivien hat nach dem Unterhaus auch der Senat die umstrittene Landreform gebilligt. Tausende Indios demonstrieren in La Paz für das neue Gesetz.

La Paz - 15 der insgesamt 27 Senatoren stimmten am Dienstag für das Gesetz, das Präsident Evo Morales nun noch unterschreiben muss. Die Mehrheit der konservativen Opposition boykottierte die Abstimmung, zwei Oppositionelle stimmten jedoch für die Reform. Zuvor hatten rund 5000 Indios in der Hauptstadt La Paz für die Landreform demonstriert. Teilweise waren sie vor mehreren Wochen in ihren Heimatdörfern losgegangen, um zu Fuß die bis zu fünfhundert Kilometer bis La Paz zurückzulegen.

Die Landreform sieht vor, Land in Privatbesitz alle zwei Jahre auf Produktivität hin zu überprüfen. Unproduktives Land soll unter staatliche Verwaltung gestellt und zu einem späteren Zeitpunkt neu verteilt werden. Großen Widerstand gegen das Vorhaben gibt es vor allem von den reichen Regionen, die ebenfalls Proteste organisierten. Einige Kritiker traten in den Hungerstreik. Präsident Morales hatte sich offen für einen Dialog erklärt, zugleich aber damit gedroht, notfalls die Landreform per Beschluss durchzusetzen. Ähnlich war er bei der Nationalisierung der Öl- und Gasvorkommen vorgegangen. (tso/AFP)

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