zum Hauptinhalt

Politik: Briten wählen am 5. Mai neues Parlament

Nach wochenlangem Vorgeplänkel hat der britische Premier Tony Blair am Dienstag offiziell den Wahlkampf eröffnet. Drei Minuten dauerte die Fahrt vom Buckingham-Palast, dann steuerte Blair vor Downing Street Nummer 10 auf die Kameras zu.

Nach wochenlangem Vorgeplänkel hat der britische Premier Tony Blair am Dienstag offiziell den Wahlkampf eröffnet. Drei Minuten dauerte die Fahrt vom Buckingham-Palast, dann steuerte Blair vor Downing Street Nummer 10 auf die Kameras zu. „Right“, sagte er. „Die Königin hat gnädigst eingewilligt, das Parlament aufzulösen. Am 5. Mai wird gewählt“. Dann versprach er den Briten eine „große, positive Vision für die Zukunft“.

Bis Freitag wird das Unterhaus die Geschäfte abwickeln. Dann werden die Büros der Parlamentarier geschlossen und die Abgeordneten von 646 Wahlkreisen nach dem Mehrheitsverfahren gewählt. Die von Michael Howard geführten Konservativen müssten, um die Regierung zu stellen, 167 Sitze mehr gewinnen als bei der letzten Wahl. Eine enorme Aufgabe.

Doch der Tag begann mit guten Nachrichten für Howard. Meinungsumfragen zeigten, dass Labours Vorsprung zusammengeschmolzen ist. Schockierend für Blair war eine in der „Financial Times“ veröffentlichte Umfrage. Bei den Wählern, die mit Sicherheit zur Wahl gehen werden, führen die Konservativen mit fünf Prozentpunkten. Nimmt man den Durchschnitt aller aktuellen Umfragen, liegt Labour mit 37 Prozent nur noch drei Prozentpunkte vor den Tories mit 34 und den Liberaldemokraten mit 21 Prozent.

„Die Wähler können Labour für acht Jahre gebrochener Versprechen belohnen und für fünf Jahre mehr Gerede stimmen – oder die Konservativen wählen, eine Partei der Tat, die Position bezieht“, so Howard. Er verspricht eine sinkende Staatsquote, Steuersenkungen und eine dramatische Einschränkung der Einwanderung.

Mehr noch als gegen die Tories kämpft Blair aber gegen Frust und Apathie in der eigenen Partei. Und sein heimlicher Gegner ist Labour-Schatzkanzler Gordon Brown. Der wartete mit einer staatsmännischen Rede auf und unterstrich so seine Anwartschaft für das Spitzenamt – sollte Blair bei der Wahl vollends scheitern.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false