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Politik: Britische Uni darf Embryos klonen

London - Die britische Genetikbehörde hat ihre erste Lizenz für das therapeutische Klonen menschlicher Embryonen erteilt. Großbritannien hatte im Jahr 2002 als erstes Land der Welt die gesetzlichen Grundlagen für das Klonen von Embryos zur Produktion von Stammzellen für Forschungszwecke geschaffen, zugleich aber das Klonen von Menschen zu Fortpflanzungszwecken klar verboten.

London - Die britische Genetikbehörde hat ihre erste Lizenz für das therapeutische Klonen menschlicher Embryonen erteilt. Großbritannien hatte im Jahr 2002 als erstes Land der Welt die gesetzlichen Grundlagen für das Klonen von Embryos zur Produktion von Stammzellen für Forschungszwecke geschaffen, zugleich aber das Klonen von Menschen zu Fortpflanzungszwecken klar verboten. Nun wurde dem ersten Antrag eines Wissenschaftsteams der Universität Newcastle von der „Human Fertility and Embryology Authority“ (HFEA) stattgegeben. „Die Wissenschaft gibt uns ungeheure Chancen, die wir nun nützen müssen“, sagte Behördenchefin Suzi Leather. Sie wies darauf hin, dass 70 Prozent der Briten das Klonen zu Forschungszwecken gutheißen.

Die von anderen Wissenschaftlern und Lebensschützern kritisierte Lizenz erlaubt dem Team von Newcastle, Erwachsenen Zellkerne zu entnehmen und mit einer Eizelle zu verbinden, deren genetische Informationen zuvor entfernt worden sind. Mit neuen genetischen Informationen versehen könnten diese Zellen dem Spender wieder eingepflanzt werden – um in dessen Körper zum Beispiel neue Organe nachzuzüchten. Die Technik steckt in den Kinderschuhen, doch ihre Befürworter hoffen, eines Tages so Therapien für unheilbare Krankheiten wie Diabetes oder Alzheimer entwickeln zu können.

Der federführende Wissenschaftler in Newcastle, der Serbe Miodrag Stojkovic, war an der Uni München mit dem Klonen von Tierzellen befasst. „In Deutschland durfte er seine Kenntnisse nicht auf die menschliche Medizin übertragen, so ist er nach Newcastle gekommen“, sagt Institutsleiterin Alison Murdoch. Auf eine ethische Debatte lässt sie sich nicht ein. „Das Parlament hat das debattiert und die Gesetze geschaffen. Unsere Aufgabe ist, dass unsere Arbeit im Gesetzesrahmen stattfindet.“ Die Lizenz des HFEA gilt zunächst für ein Jahr.

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