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Politik: BSE: Spitzen-Grüne in Bayern geht

Die 14 Abgeordneten der Grünen im bayerischen Landtag müssen eine neue Führung wählen. Die heftig gescholtene Fraktionsvorsitzende Ruth Paulig ist am Donnerstag zurückgetreten.

Die 14 Abgeordneten der Grünen im bayerischen Landtag müssen eine neue Führung wählen. Die heftig gescholtene Fraktionsvorsitzende Ruth Paulig ist am Donnerstag zurückgetreten. Auslöser war eine Pressekonferenz der 51-jährigen Diplombiologin, in der sie ohne Absprache mit ihren Parteifreunden einen 22 Jahre alten, völlig hilflosen Mann der Öffentlichkeit vorstellte, der an einer seltenen Variante der Creutzfeldt-Jacob-Krankheit leiden soll. Ärzte bezeichneten einen Zusammenhang der Erkrankung des Mannes mit dem Rinderwahnsinn aber als äußerst unwahrscheinlich.

Paulig habe den jungen Mann regelrecht vorgeführt, um anschließend ihre Forderungen zur Bekämpfung des Rinderwahnsinns vorzutragen, lautete der Vorwurf aus allen Richtungen. Paulig betonte, sie sei auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern des jungen Mannes an die Öffentlichkeit gegangen, entschuldigte sich aber. Die Fraktion stellte sich offiziell einstimmig hinter sie.

Ruth Paulig hatte die bayerischen Grünen in die Landtagswahl 1998 geführt, bei der die Partei auf 5,7 Prozent abgerutscht war. Partei- und Fraktionsvorstand erklärten, sie bedauerten den Rücktritt der "grünen Sympathieträgerin". Aus der Fraktion war ihr seit längerem schlechte Organisation, mangelnde Verantwortungsbereitschaft und schlechte Außendarstellung vorgeworfen worden.

Favoritin für die Nachfolge ist die Haushaltsexpertin Emma Kellner. Sie genießt Respekt selbst in der 123 Abgeordnete starken CSU-Fraktion. Neben den 14 Grünen besteht die Oppositon noch aus 67 Parlamentariern der SPD.

rl

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