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Politik: BSE: Test bestätigt Verdachtsfall in Bayern

In Bayern sind zwei neue Verdachtsfälle der Rinderseuche BSE festgestellt worden. Der am Freitag bekannt gewordene Verdacht bei einem Rind aus dem Allgäu hat sich nach den Untersuchungen der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere bestätigt.

In Bayern sind zwei neue Verdachtsfälle der Rinderseuche BSE festgestellt worden. Der am Freitag bekannt gewordene Verdacht bei einem Rind aus dem Allgäu hat sich nach den Untersuchungen der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere bestätigt. Die zwei weiteren verdächtigen Proben stammen von Tieren aus Furth im Wald und dem Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Vor dem Hintergrund dieser neuen Fälle forderte Grünen-Parteichef Fritz Kuhn einen Kurswechsel in der Agrarpolitik und besseren Verbraucherschutz.

Kuhn sagte im Berliner Inforadio, der Kampf gegen die Agrarlobby, die mit der industrialisierten Landwirtschaft viel Geld verdient habe, werde kein Spaziergang. Er sprach sich dafür aus, die Zuständigkeiten für den Verbraucherschutz im Gesundheitsministerium zu bündeln. Nach 2002 will der Grünen-Parteichef daher auch über einen Neuzuschnitt der Ressortzuständigkeiten nachdenken. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass eine Wende in der Agrarpolitik den Verbrauchern höhere Kosten bereiten werde.

Der Staatssekretär im bayerischen Gesundheitsministerium, Georg Schmid (CSU), schloss weitere BSE-Verdachtsfälle in seinem Land nicht aus. Nach Angaben des Ministeriums stammt eine verdächtige Probe von einem Tier, das am Freitag in Furth im Wald geschlachtet und im Mai 1996 in einem Familienbetrieb im Landkreis Cham geboren wurde. Das zweite Tier stamme ebenfalls aus einem mittelgroßen Familienbetrieb. Bei dem dritten Rind aus dem Allgäu sei die Krankheit "eindeutig nachgewiesen worden", hieß es. Die abschließende Diagnose in den anderen beiden Fällen soll es nicht vor Dienstagabend geben.

Auf die Frage, ob verbotenes Tiermehl an die Rinder gefüttert wurde, sagte Schmid, die Behörden untersuchten das Futter. Nach Angaben der Behörden wurden zumindest bei dem BSE-Fall im Oberallgäu "Leistungsmittel" verwendet. Um eine weitere Verbreitung des BSE-Erregers zu verhindern, darf Tiermehl in Deutschland seit dem 2. Dezember nicht mehr verfüttert werden.

Unterdessen hat der Pharma-Konzern Boehringer mitgeteilt, einen BSE-Test zu entwickeln, der auch bei lebenden Tieren zu einem Ergebnis führe. Bislang ist das wegen der Probenentnahme aus dem Hirn nur bei geschlachteten Tieren möglich. Zudem soll der Boehringer-Test unabhängig vom Alter der Tiere wirksam sein. Derzeit gilt, dass Tests erst ab einem Alter von 30 Monaten erfolgreich sind.

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