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Bürgerkrieg: Kongo: Frankreich will Massaker verhindern

Der französische Außenminister Bernard Kouchner hat die aktuelle Situation im Kongo als "Massaker" beschrieben. Ein internationaler Friedensgipfel soll die Situation nun beruhigen.

Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner hat die Situation im Osten der Demokratischen Republik Kongo als Drama bislang ungesehenen Ausmaßes beschrieben. "Das ist ein Massaker wie Afrika es vermutlich noch nie gesehen hat, das direkt vor unseren Augen stattfindet, mit mehr als einer Millionen Flüchtlinge, mit sehr gezielten Angriffen, mit sexuellen Erniedrigungen als grundlegendem Kriegsmittel", sagte Kouchner dem französischen Radiosender Europe 1.

"Es kommt nicht in Frage, dass wir das zulassen", sagte Kouchner kurz bevor er mit seinem britischen Kollegen David Miliband in die Krisenregion aufbrach. Der Waffenstillstand zwischen der Regierung und den Rebellen des Nationalkongresses zur Volksverteidigung (CNDP) in der kongolesischen Unruheprovinz Nord-Kivu könne nur durch Verhandlungen aufrecht erhalten werden, sagte der Chef der UN-Mission der Demokratischen Republik Kongo (MONUC), Alan Doss, in Goma. Der Waffenstillstand sei aber nur der erste Schritt, dem Fortschritte auf politischem und diplomatischem Gebiet folgen müssten, sagte Doss vor MONUC-Mitarbeitern in der Provinzhauptstadt Nord-Kivus.

Friedensgipfel gefordert

In Goma hatten sich Armee und Rebellen zuletzt schwere Kämpfe geliefert. Am Freitag war die Lage zunächst ruhig. EU-Entwicklungskommissar Louis Michel forderte einen Friedensgipfel in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. An diesem Treffen sollten die Staats- und Regierungschefs der Region sowie Vertreter der internationalen Organisationen teilnehmen, um eine Ende des gewaltsamen Konflikts zu erreichen, hieß es in einer Erklärung in Kinshasa.

Der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Joseph Kabila, und der Staatschef Ruandas, Paul Kagame, sagten demnach ihre Teilnahme an einem internationalen Friedensgipfel zu. Die US-Regierung teilte in Washington mit, keine Soldaten für die UN-Friedenstruppen in der Demokratischen Republik Kongo bereitzustellen. Die Entsendungen von Soldaten anderer Staaten würden jedoch unterstützt, sagte US-Außenamtssprecher Sean McCormack. (leu/dpa)

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