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Die Polizei führt den festgenommenen Terrorverdächtigen zur Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe.

© AFP

Verhindertes Attentat in Karlsruhe: Bundesrichter schickt Terrorverdächtigen in U-Haft

Der festgenommene Terrorverdächtige Dasbar W. schloss sich im Irak dem IS an. Er wollte offenbar in Karlsruhe mit einem Pakettransporter Menschen umfahren.

Von Frank Jansen

Den am Mittwoch in Karlsruhe festgenommenen Terrorverdächtigen Dasbar W. hat ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Untersuchungshaft geschickt. Der 29 Jahre alte, aus einer irakischen Familie stammende Deutsche soll einen Anschlag mit einem Fahrzeug auf Menschen ringsum die Eislauffläche auf dem Karlsruher Schlossplatz geplant haben. Ein Angriff habe aber nicht unmittelbar bevorgestanden, hieß es am Donnerstag in Sicherheitskreisen. Die Bundesanwaltschaft wirft Dasbar W. vor, Mitglied der Terrormiliz IS zu sein und eine schwere staatsgefährdende Gewalttat geplant zu haben. Letzteres bezieht sich allerdings auf das mutmaßliche Schießtraining, das W. im Irak beim IS absolviert haben soll.

Der Terrorverdächtige unterstützte den IS zunächst von Deutschland aus

Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft unterstützte W. 2015 zunächst von Deutschland aus den IS. Der Mann soll unter anderem Propagandavideos erstellt und im Internet verbreitet haben. Außerdem soll er mit IS-Propaganda eine Chatgruppe agitiert haben. Im Juni 2015 reiste W. in den Irak. Dort hielt der IS damals ein großes Territorium um die Stadt Mossul besetzt. 2016 kehrte W. zunächst nach Deutschland zurück, begab sich dann aber wieder in den Irak und schloss sich dem IS an. Für die Terrormiliz soll er in Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurdenprovinz, mögliche Anschlagsziele ausspioniert haben.

Im Juli 2017 war W. erneut in Deutschland. Hier soll er erwogen haben, mit einem Fahrzeug einen Anschlag auf die Stände an der Eisfläche beim Karlsruher Schloss zu verüben. Dazu kundschaftete er laut Bundesanwaltschaft das Areal aus. Außerdem bewarb er sich bei mehreren Paketdiensten als Fahrer. W. wollte offenbar mit einem Pakettransporter Menschen umfahren. Er wurde jedoch bei keiner Firma genommen. Warum W. das Fahrzeug eines Paketdienstes für eine Todesfahrt einsetzen wollte, bleibt unklar. Sicherheitskreise deuteten an, W. sei eine wirre Figur.

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