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Bundeswehr: Marine überstellt sieben Piraten doch nach Kenia

Nach einwöchigem Ringen ist entschieden, dass sieben somalischen Piraten in Kenia der Prozess gemacht wird. Die deutsche Marine überstellte die Seeräuber.

Eine Woche lang hielt die Bundeswehr die Piraten auf der deutschen Fregatte Rheinland-Pfalz gefangen, ein Schiff der EU-Mission Atalanta. Die Seeräuber waren bei dem Versuch festgenommen worden, den deutschen Marinetanker Spessart anzugreifen.

Bislang war unklar, ob den Piraten ein Prozess in Deutschland gemacht werden soll, da es sich bei ihrem Angriffsziel um ein deutsches Schiff handelt. In Verhandlungen mit dem deutschen Botschafter in Nairobi hat sich der kenianische Generalstaatsanwalt nun bereit erklärt, die Piraten ins Land zu lassen. Bereits am Donnerstag soll es einen ersten Haftprüfungstermin in Kenia geben. Die Anklage lautet "Angriff auf den internationalen Seeverkehr".

Das Amtsgericht in Kiel, Heimathafen der Spessart, hatte vorsorglich Haftbefehl gegen die Piraten erlassen. Vorübergehend stand auf dem Flughafen Köln-Wahn ein Bundeswehr-Flugzeug mit 40 Bundespolizisten bereit, um die Piraten nach Deutschland zu holen. Dies wäre notwendig geworden, wenn sich die kenianischen Behörden geweigert hätten, die Seeräuber zu übernehmen.

Trotz des internationalen Marine-Einnsatzes kommt es am Horn von Afrika immer wieder zu Überfällen auf Schiffe. Derzeit befindet sich dort unter anderem das deutsche Containerschiff Hansa Stavanger in der Gewalt von Piraten. An Bord des Frachters sind nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft 24 Besatzungsmitglieder, darunter fünf Deutsche. Am Mittwoch wurde vor der Küste Somalias ein unter US-Flagge fahrendes dänisches Schiff von Piraten entführt. (mm/dpa/Reuters)

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