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Politik: Cameron wird Tory-Chef

Experten sehen Beginn einer neuen politischen Ära

London - In Großbritannien hat mit der Ernennung des Oppositionschefs eine neue politische Ära begonnen. Führer der Tory-Partei wird der 39-jährige David Cameron, bisher bildungspolitischer Sprecher der Konservativen. Der 2001 ins Parlament gewählte Jungpolitiker schlug seinen Mitbewerber David Davis bei der Wahl durch die Parteibasis klar mit 134 446 zu 64 398 Stimmen.

Cameron will die Partei Margaret Thatchers nun in die Mitte führen, modernisieren und für eine Mehrheit der Briten wählbar machen. Seit dem Sturz Thatchers 1990 wurden die Konservativen von einigen umstrittenen Politikern geführt. Seit 1997 liegen sie bei Wahlen und Umfragen hinter der Labour-Partei. Nun rechnen sie sich Chancen aus, nicht nur wegen ihres jungen, modernen Parteichefs, sondern auch, weil sie beim nächsten Mal voraussichtlich gegen Gordon Brown antreten dürften. Der umstrittene Schatzkanzler dürfte als Nachfolger Tony Blairs die Labour-Partei führen. „Es wird aber harte Arbeit werden“, warnte Camerons Verbündeter, Schattenschatzkanzler George Osborne. Er hatte am Montag scharf Browns Ausgabenpolitik und den Wachstumsrückgang in Großbritannien attackiert.

Beobachter sehen die Wahl Camerons als Generationswechsel, der zusammen mit dem erwarteten Rückzug Blairs das politische Terrain neu ordnen könnte. Der „Independent“ bildete am Dienstag Cameron und Brown ab mit der Überschrift: „Die neue Ordnung“. Cameron ist Absolvent der Eliteschule Eton, die einst regelmäßig Premierminister stellte. Seit dem Abgang von Premier Alec Douglas-Home 1964 stand allerdings kein „Etonian“ mehr an der Spitze des Landes. mth

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