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Das Spitzenkandidatenduo der Grünen: Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir.

© dpa

Casdorffs Agenda: Die Grünen machen strategische Fehler

Die Umfragewerte der Grünen fallen stetig. Kein Wunder: Der Partei fehlen "ihre" Themen - und ihr Spitzenduo spricht nur die konservativere Seite der Wähler an.

Nicht dass es nachher noch an den Grünen liegt, wenn die Machtperspektive Rot-Rot-Grün keine mehr ist. So sehr die Sozialdemokraten jubeln, weil ihre Werte steigen – die Grünen werden kontinuierlich schwächer. Sieben Prozent sind es jetzt nur noch in den jüngsten Umfragen. Das ist schon mehr als eine Momentaufnahme, das wächst sich aus zum Trend.

Was er zeigt? Dass die Grünen Fehler machen, strategische sogar. Erst einmal scheint ihnen "ihr" Thema, das der ökologischen Umgestaltung unserer Gesellschaft, abhanden zu kommen. Eben dort, in der Gesellschaft, wird es nämlich weder leidenschaftlich diskutiert noch gar mit den Urhebern verbunden. Zweitens treten sie in anderen Gesellschaftsfragen – Umgang mit Minderheiten, Flüchtlingspolitik – wie ein Appendix der Unionsparteien auf. Wenn die Grünen aber nicht so sehr viel anders reden als die, dann nehmen die Wähler doch lieber das Original.

Und als Letztes: das Spitzenkandidatenduo. Die beiden, Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir, ergänzen einander nicht inhaltlich, sondern sind quasi eine Dopplung und als solche ein Signal nur an eine Seite, die konservativere. Logisch, dass im Urteil der Befragten die Perspektive einer Regierung der linken Mitte verblasst. Bis sie ganz verschwindet?

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