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Empfang vor der Moschee: Auf diesem vom Pressebüro des Präsidenten verbreiteten Foto wird Recep Tayyip Erdogan von Anhängern an der Mosche des Eyüp Sultan in Istanbul begrüßt.

© Jasin Bulbul/Reuters

Casdorffs Agenda: Erdogans Machtanspruch - und das Volk spurt

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan setzt in diesen Wochen Zeichen. Und er wird es weiter tun - ob uns das gefällt oder nicht.

Der Mann der Woche, vielleicht sogar des Jahres: Recep Tayyip Erdogan, türkischer Präsident. Er setzt Zeichen, eines nach dem anderen. Seine national-konservativ-islamische AKP siegt in einer von ihm herbeigeführten Neuwahl. Mit der sollte das vorangegangene Ergebnis in seinem Sinn korrigiert werden. Und das Volk in seiner absoluten Mehrheit spurt. Dann besucht Erdogan nach dem Morgengebet das Mausoleum des Eyüp Sultan in Istanbul, eine heilige Stätte im Islam. Dazu ist es der Ort, an dem zu osmanischer Zeit die neuen Sultane mit dem Schwert des Propheten Mohammed gegürtet wurden.

Eine weitere Geste, die Erdogans absoluten Machtanspruch offenbart. Der Wille der Nation sei Stabilität, die Welt solle das respektieren, sagt der Sultan. Ob es uns gefällt oder nicht: Dieser Mann wird die Schlagzeilen beherrschen. Nicht nur für eine Woche.

Einen guten Morgen wünscht
Ihr Stephan-Andreas Casdorff, Tagesspiegel-Chefredakteur

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