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Wie sollen Demokraten mit der AfD umgehen?

© dpa

Casdorffs Agenda: Stigmatisierung der AfD ist keine Lösung

Die AfD kommt vor allem bei Männern an, bei Bessergestellten und Ostdeutschen. Die demokratischen Parteien müssen um ihre Wähler kämpfen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Von wegen "kleine Leute" und Modernisierungsverlierer: Die AfD ist eine Alternative auch für sogenannte Bessergestellte. Es gebe sogar eher eine leichte statistische Tendenz in ihre Richtung, sagt eine wissenschaftliche Analyse auf Grundlage neuerer repräsentativer Umfragedaten der Uni Leipzig. Das haben die Befragungen von mehr als 1000 Wählern durch infratest dimap ergeben. Danach sind es die Bezieher durchschnittlicher oder höherer Einkommen, Ostdeutsche und männliche Wahlberechtigte, die dazu neigen, die AfD zu wählen. Eine Partei, die in Wirtschaftsfragen den freien Wettbewerb fordert und den Sozialstaat klein halten möchte.

Das kommt an. Darum Vorsicht vor einfachen Antworten. Denn die AfD steht immer noch bei sieben Prozent, ist in 13 Landesparlamenten und im Europaparlament. Das heißt: Der Frust dieser Menschen muss das Thema sein, will man sie zur Bundestagswahl weglocken von den Rechtspopulisten. Da wird es Zeit für eine wirkliche Strategie. Stigmatisierung ist offenkundig keine. So gefährlich die AfD für die Demokratie ist - so sehr müssen die demokratischen Parteien um ihre Wähler kämpfen.

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