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Politik: CDU in Rheinland-Pfalz wählt Böhr zum Spitzenkandidaten

Manch ein Delegierter des Sonderparteitages der rheinlandpfälzischen CDU staunte nicht schlecht. So kämpferisch, leidenschaftlich und optimistisch hatten sie ihren Fraktions- und Landeschef Christoph Böhr noch nicht allzu häufig erlebt.

Manch ein Delegierter des Sonderparteitages der rheinlandpfälzischen CDU staunte nicht schlecht. So kämpferisch, leidenschaftlich und optimistisch hatten sie ihren Fraktions- und Landeschef Christoph Böhr noch nicht allzu häufig erlebt. Den Lohn konnte der 50-Jährige am Freitagabend einheimsen. Knapp 80 Prozent der Delegierten sprachen ihm das Vertrauen aus, indem sie ihn zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in zwei Jahren kürten. Zuvor hatte der in der Mitgliederbefragung unterlegene Peter Rauen ein Zeichen für den Aufbruch gefordert und Böhr seine Unterstützung zugesagt.

„Manchmal ist ein handfester Familienkrach unausweichlich. Aber wir sind kein zerstrittener Haufen“, rief Böhr den 440 Delegierten mit Blick auf den internen Zwist der vergangenen Monate zu. Den möchte insbesondere auch die Basis ein für allemal begraben. „Ich habe wirklich keinen Bock mehr auf diese Streitereien“, bekräftigte eine Nachwuchspolitikerin.

Doch nicht nur die jungen Parteimitglieder machten Böhr mit lang anhaltendem Beifall Mut für die kommenden Aufgaben. Auch „alte Hasen“ waren angetan. Zugleich forderten sie die Rückkehr zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner. Ihnen sprach Christoph Böhr geradezu aus dem Herzen, als er in seiner Rede sagte: „Es ist doch ein schlechter Witz, dass die SPD immer noch das Sagen hat, nur weil wir uns so sehr mit uns selber beschäftigen.“ Diesen „besten Wahlkampf, den sich die Sozialdemokraten vorstellen können“, erklärte der Landeschef für beendet. „Wenn es darauf ankommt, halten wir zusammen wie Pech und Schwefel“, versprach er.

Wo der Herausforderer von Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) inhaltlich angreifen möchte, machte er auch deutlich. Er nannte die Sorge um den Arbeitsplatz die „Frage aller Fragen“ und erinnerte an Ludwig Erhards Motto „Arbeit für alle“. Ebenso große Zustimmung erntete er für seine Absicht, Rheinland-Pfalz wieder zur bildungspolitischen Nummer eins in Deutschland machen zu wollen.

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