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Politik: CDU-Personaldebatte: Gegen Comeback-Diskussion

Der frühere CDU-Chef Wolfgang Schäuble will keine Diskussionen über sein politisches Comeback. Er halte diese Personaldebatte für falsch, sagte er "Bild am Sonntag".

Der frühere CDU-Chef Wolfgang Schäuble will keine Diskussionen über sein politisches Comeback. Er halte diese Personaldebatte für falsch, sagte er "Bild am Sonntag". "Und ich will auch keinen Beitrag leisten, dass sie weitergeführt wird." In den vergangenen Tagen hatten Unionspolitiker wiederholt über eine mögliche neue Führungsrolle Schäubles in der CDU oder eine Bewerbung um das Amt des Bundespräsidenten spekuliert. Zu den Spekulationen über eine mögliche Bewerbung um das Amt des Bundespräsidenten betonte Schäuble: "Ich halte diese Diskussion für ungehörig. Mitten in der Amtszeit von Johannes Rau verbietet der Respekt vor dem Amt des Bundespräsidenten jede Nachfolge-Diskussion."

Ausdrücklich lobte Schäuble die umstrittene Doppelspitze mit Angela Merkel und Friedrich Merz. "Wir haben eine gute Parteivorsitzende und einen guten Fraktionsvorsitzenden." Weiter sagte Schäuble: "Die Debatte ist schon ein bisschen komisch. Vielleicht rufen auch heute manche nach mir, die vor einem Jahr noch ganz anders geredet haben."

Trotz der Aussage des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, Merz habe das Vertrauen der CSU, übten führende CSU-Politiker erneut scharfe Kritik am Führungsstil von Merz. Dieser äußere sich "zu schnell und zu unüberlegt" und bringe der Union dadurch "die falschen Schlagzeilen", kritisierte der stellvertretende CSU-Vorsitzende Ingo Friedrich im Magazin "Focus". Auch der bayerische Wissenschaftsminister Hans Zehetmair (CSU) zeigte sich unzufrieden mit den Führungsqualitäten des CDU-Politikers. Merz konzentriere sich "zu sehr auf den Mikrokosmos CDU und zu wenig auf die großen Sachthemen".

Nach "Focus"-Informationen wollen führende Vertreter der Unionsfraktion ihrem Vorsitzenden nur noch eine Schonfrist bis zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz am 25. März einräumen. Beste Chancen auf die Merz-Nachfolge hat demnach der stellvertretende CSU-Vorsitzende und langjährige Gesundheitsminister Horst Seehofer. In Unions-Kreisen hieß es, der CSU-Sozialexperte bringe "für jede führende Funktion die Voraussetzungen mit".

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