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Politik: Chavéz wegen Hilfe für Farc in Bedrängnis

Caracas - Wenige Stunden vor Beginn des fünften EU-Lateinamerika-Gipfels ist Venezuelas Präsident Hugo Chavéz wegen seiner Beziehungen zur kolumbianischen Guerilla in Bedrängnis geraten. Am Donnerstag (Ortszeit) bestätigten Interpol-Experten in Bogotá, die bei einem Angriff auf ein Camp der linken Farc-Rebellen Anfang März von kolumbianischen Streitkräften gefundenen Laptops und externen Festplatten seien authentisch und die darauf befindlichen Informationen seien nicht manipuliert worden.

Caracas - Wenige Stunden vor Beginn des fünften EU-Lateinamerika-Gipfels ist Venezuelas Präsident Hugo Chavéz wegen seiner Beziehungen zur kolumbianischen Guerilla in Bedrängnis geraten. Am Donnerstag (Ortszeit) bestätigten Interpol-Experten in Bogotá, die bei einem Angriff auf ein Camp der linken Farc-Rebellen Anfang März von kolumbianischen Streitkräften gefundenen Laptops und externen Festplatten seien authentisch und die darauf befindlichen Informationen seien nicht manipuliert worden. „Wir sind uns sicher, dass diese Computer den Farc gehörten und können bestätigen, dass die darauf befindlichen Archive nicht von kolumbianischen Stellen manipuliert, gelöscht oder abgeändert wurden, wenngleich Kolumbien bei der Untersuchung nicht immer international übliche Standards befolgte“, sagte der Interpol-Direktor Ronald Noble bei einer Pressekonferenz.

Die Computer waren von englischsprachigen Technikern aus Australien und Singapur auf ihre Authentizität untersucht worden. Venezuela und Ekuador, die beide in den Archiven als Unterstützer der Farc auftauchen, hatten die Dokumente in den vergangenen Tagen als „Erfindung aus US-Laboren“ bezeichnet. Es handele sich um ein Komplott der rechten Bourgeoisie gegen seine sozialistische Revolution, hatte Chavéz erklärt.

Kolumbien hatte die Archive beim Angriff auf das Rebellenlager von Farc-Kommandant Raul Reyes sichergestellt. Reyes kam dabei ums Leben. Die Offensive hatte zu einem bilateralen Eklat geführt, weil sich Reyes Camp im Grenzgebiet aber bereits auf ekuadorianischem Boden befunden hatte. Die Beziehungen beider Länder liegen seither auf Eis.

Aus den Archiven geht hervor, dass Venezuela den Farc finanzielle Unterstützung und in einem Dreiecksgeschäft über Weißrussland auch Waffen angeboten hat. Außerdem soll es zahlreiche Treffen mit ekuadorianischen Regierungsmitgliedern gegeben haben, in denen über eine Art Duldungsabkommen diskutiert wurde. Es sei erwogen worden, die Kasernen im Grenzgebiet zu Kolumbien mit Offizieren zu besetzen, die mit den Farc sympathisieren und die nicht gegen die Rückzugslager der Farc vorgehen. Sandra Weiss

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