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Chile: Pinochet verteidigt posthum Diktatur

Der frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet hat in einem posthum veröffentlichten Schreiben seinen Putsch von 1973 und seine anschließende Militärherrschaft verteidigt.

Santiago de Chile - Er sei "stolz" darauf, die völlige Machtübernahme durch den "Marxismus-Leninismus" verhindert zu haben, heißt es in dem fünfseitigen Schreiben, das die chilenischen Sonntagszeitungen zwei Wochen nach dem Tod des langjährigen Machthabers veröffentlichten. Er würde wieder so handeln, hätte sich dabei nur "mehr Weisheit" gewünscht.

Erneut wies Pinochet in dem Schreiben Schuldzuweisungen für die unzähligen Menschenrechtsverletzungen während seiner 17-jährigen Militärherrschaft zurück. Schwere Konflikte seien immer eine "Quelle für Missbrauch und Übertreibungen". Es habe aber keinen "Plan" für Folter und Mord gegeben, versicherte Pinochet in dem auf dem Computer verfassten politischen Testament.

Pinochet war am 10. Dezember im Alter von 91 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Während seiner Diktatur von 1973 bis 1990 wurden mindestens 3000 Menschen getötet, fast 30.000 wurden gefoltert und Zehntausende ins Exil getrieben. Für die Verbrechen wurde er niemals verurteilt. (tso/AFP)

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