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Christen beim Karfreitagsgottesdienst in Bagdad.

© REUTERS

Christen im Irak und in Syrien: 1001 finstere Nächte

Das christlich-abendländische Europa macht sich viel zu wenige Gedanken um die Sicherheit der Christen in Syrien und Irak.

Alle Welt redet über die Muslime, und das ist auch gut so. Zumal weiß Gott nicht alle Islamisten sind. Aber da gibt es noch eine Weltreligion, die unter dem Terror und Krieg in Nah- und Mittelost bitter leidet: die Christen. Ihre Zahl ist im Irak seit dem Einmarsch der USA vor nunmehr 13 Jahren dramatisch gesunken. Lebten dort vorher fast anderthalb Millionen von ihnen, sind es heute gerade mal 300.000. Hunderttausende Christen sind vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ geflohen, nachdem sie den versuchten Völkermord an ihnen und anderen Minderheiten miterleben mussten, im Irak und auch in Syrien. Und wie soll es jetzt weitergehen? Wie soll, wie kann die Sicherheit der verbliebenen Christen gewährleistet werden? Das christlich-abendländische Europa macht sich viel zu wenige Gedanken darum, es sieht seine Verantwortung hier nicht oder zumindest nicht ausreichend. Sicherheitsgarantien wären nötig, sagt der Erzbischof von Erbil, aber wie die aussehen sollen angesichts der militärischen Zurückhaltung Europas, sagt er nicht. Wahrscheinlich helfen hier vorerst nur Entwicklungsgelder für die Aufnahmeländer um die Kriegsgebiete herum – und Wiederaufbauhilfe für die Gemeinden in den Jahren nach dem Krieg. Das Vertrauen zu den Muslimen der Region wiederherzustellen, wird aber wohl mehr als einige Jahre lang nicht gelingen.

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