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Chronologie: Der Weg zur Kanzlerwahl

Gut neun Wochen nach der Bundestagswahl am 18. September hat der Bundestag Angela Merkel zur ersten Bundeskanzlerin der Bundesrepublik gewählt. Eine Auswahl wichtiger Daten

18. September

: Bei der Wahl verfehlen sowohl Schwarz-Gelb als auch Rot-Grün die Mehrheit. Die Grünen lehnen die Variante Schwarz-Gelb- Grün ab. Eine Ampel-Koalition mit Rot-Grün schließt die FDP aus. Union und SPD beginnen Sondierungsgespräche.

2. Oktober: Bei der Nachwahl im Dresdner Wahlkreis 160 gewinnt die Union ein Mandat hinzu und hat nun 226 Sitze, vier mehr als die SPD. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) deutet erstmals seinen Verzicht auf das Kanzleramt an.

10. Oktober: Die Parteipräsidien billigen das Ergebnis der Sondierungen: CDU-Vorsitzende Angela Merkel soll Kanzlerin einer großen Koalition werden, jede Seite acht Kabinettsmitglieder stellen.

13. Oktober: Das SPD-Präsidium akzeptiert die Personalvorschläge von Parteichef Franz Müntefering. Er selbst soll als Vizekanzler Arbeits- und Sozialminister werden.

17. Oktober: Merkel stellt die CDU/CSU-Kandidaten für das künftige Kabinett vor. Auftakt der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD. Es werden 16 Arbeitsgruppen eingerichtet.

24. Oktober: Die Unterhändler von Union und SPD einigen sich auf Einsparungen in Höhe von rund 35 Milliarden Euro für 2007.

31. Oktober: Müntefering kündigt nach der Niederlage in einer Abstimmung über den künftigen SPD-Generalsekretär seinen Rückzug von der Parteispitze an.

1. November: Die CSU bestätigt, dass Stoiber nicht in das Kabinett Merkel eintreten will. Wirtschaftsminister soll nun CSU- Landesgruppenchef Michael Glos werden.

2. November: Der SPD-Vorstand nominiert den brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck als neuen Parteichef.

7. November: In der Föderalismusreform wird Einigung erzielt. Die Neuordnung der Bund-Länder-Beziehung soll die erste große Reform der geplanten großen Koalition werden. Union und SPD verständigen sich, das Renteneintrittsalter bis 2035 auf 67 Jahre anzuheben.

10. November: Mit der Festlegung auf eine höhere Mehrwertsteuer von 19 Prozent ab 2007 und einen 25 Milliarden Euro teuren Zukunftsfonds gelingt der entscheidende Durchbruch.

11. November: Der Koalitionsvertrag ist vollendet.

12. November: Merkel kündigt einen verfassungswidrigen Etat an. Erst 2007 sollen die Vorgaben des Grundgesetzes für den Haushalt und die des Euro-Stabilitätspaktes wieder eingehalten werden.

14. November: Auf den Parteitagen von CDU, SPD und CSU votieren die Delegierten einstimmig (CSU) oder mit überwältigenden Mehrheiten (CDU und SPD) für das Bündnis von Union und Sozialdemokraten. Müntefering bekommt von seiner Partei ein überwältigendes Mandat für seinen Eintritt als Vizekanzler in die Regierung.

15. November: Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck wird mit 99,4 Prozent zum SPD-Vorsitzenden gewählt.

18. November: Die Koalitionsvereinbarung mit dem Titel «Gemeinsam für Deutschland - mit Mut und Menschlichkeit» wird von Spitzenvertretern von CDU, CSU und SPD unterzeichnet.

19. November: Kanzler Schröder wird zum Abschied in seiner Heimatstadt Hannover mit dem Großen Zapfenstreich der Bundeswehr geehrt, der höchsten militärischen Zeremonie der Truppe.

21. November: Peter Struck wird zum SPD-Fraktionschef gewählt, Volker Kauder zum Chef der Unionsfraktion. Peter Ramsauer wird neuer Vorsitzender der CSU-Landesgruppe.

22. November: Der Bundestag wählt Merkel mit deutlicher Mehrheit (64,65 Prozent) zur Kanzlerin einer großen Koalition. Sie erhält 397 Ja-Stimmen von 612 abgegebenen Stimmen. Das Regierungsbündnis hat allerdings 448 Mandate. Bundespräsident Horst Köhler überreicht Merkel und den Ministern von CDU, CSU und SPD die Ernennungsurkunden. Im Bundestag wird das schwarz-rote Kabinett vereidigt. (tso/dpa)

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