zum Hauptinhalt

Chronologie: Münteferings politische Karriere

Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering (65) trat 1966 in die Partei ein und engagierte sich zunächst bei den Jusos. Wichtige Daten seiner Politiker-Karriere:

Juni 1975

: Müntefering wird erstmals Mitglied des Bundestages und gehört ihm durchgängig bis 1992 an. 1998 erhält er erneut ein Mandat.

1985: Als wohnungsbaupolitischer Sprecher kann er sich in der SPD- Fraktion profilieren. Bis 1990 bleibt er im Amt.

1991: Nach seiner Wahl zu einem der Parlamentarischen Geschäftsführer zählt Müntefering bis 1992 zur Fraktionsführung. Außerdem wird er in den Parteivorstand gewählt.

Juni 1992: Mit 97,3 Prozent der Stimmen wird Müntefering an die Spitze des SPD-Bezirks Westliches Westfalen gewählt.

Dezember 1992: Als Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales wechselt Müntefering in die nordrhein-westfälische Landesregierung. Nach der Landtagswahl im Mai 1995 wird er in seinem Amt bestätigt.

Oktober 1995: Müntefering wird, zunächst kommissarisch, SPD- Bundesgeschäftsführer in Bonn. Im November wird er formell gewählt. Er behält sein Mandat im NRW-Landtag und bleibt Bezirksvorsitzender.

1998: Im Bundestagswahlkampf zählt Müntefering zum Kernteam um SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder.

Oktober 1998: Im ersten rot-grünen Kabinett unter Kanzler Schröder wird er Verkehrsminister. Wegen Milliardenlöcher im Etat hat er wenig Gestaltungsraum.

September 1999: Das SPD-Präsidium bestimmt Müntefering für das neu geschaffene Amt des Generalsekretärs. Im Dezember wird er mit 94,6 Prozent der Stimmen gewählt. Seinen Ministerposten gibt er ab.

September 2001: Nach einer Bundestagsabstimmung über die Beteiligung der Bundeswehr am Mazedonieneinsatz übt Müntefering Druck auf die 19 Nein-Sager aus der SPD aus. Es hagelt Kritik.

November 2001: Müntefering wird als Generalsekretär bestätigt.

September 2002: Nach der von Rot-Grün gewonnenen Bundestagswahl wählt die SPD-Fraktion ihn zum Vorsitzenden.

März 2004: Nach Wahlniederlagen und innerparteilicher Kritik gibt Kanzler Schröder sein Amt als Parteivorsitzender an Müntefering ab.

April 2005: Müntefering stößt mit scharfer Kritik am Kapitalismus und überzogenen Managergehältern eine Debatte an. Sein Vergleich von Finanzinvestoren mit Heuschrecken sorgt für Aufsehen.

Mai 2005: Unmittelbar nach der schweren Wahlniederlage für die SPD bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen kündigt Müntefering nach Absprache mit Schröder eine vorgezogene Bundestagswahl an.

Juli 2005: Bei der gewollt verlorenen Vertrauensfrage von Kanzler Schröder folgt nur ein Teil der Abgeordneten von SPD und Grünen Münteferings Empfehlung, sich der Stimme zu enthalten.

September 2005: Zwei Tage nach der vorgezogenen Bundestagswahl wird Müntefering als Fraktionsvorsitzender bestätigt.

Oktober 2005: Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen stellt Müntefering die SPD-Minister für eine schwarz-rote Regierung vor. Er selbst soll Vizekanzler und Minister für Arbeit und Soziales werden. Als künftigen Generalsekretär schlägt er Kajo Wasserhövel vor.

31. Oktober 2005: Nachdem sich Müntefering mit seinem Personalvorschlag für das Amt des Generalsekretärs nicht durchsetzen kann, kündigt er seinen Rückzug als Parteivorsitzender an. Er lässt offen, ob er sich an einer großen Koalition beteiligt.

(tso)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false