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Hier verstanden sich die beiden noch blendend: Erwin Huber und Horst Seehofer beim CSU-Sonderparteitag 2008.

© dpa

Nach Schlappe bei der Europawahl: CSU-Chef Seehofer greift Huber an

Bei der Europawahl schnitt die CSU schlecht ab - jetzt hat Parteichef Horst Seehofer seinen Vorgänger Erwin Huber für die Schlappe mitverantwortlich gemacht.

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat seine parteiinternen Kritiker für das schlechte Abschneiden der CSU bei der Europawahl mitverantwortlich gemacht. "Diese Neigung zur Selbstbeschäftigung gefällt den Leuten nicht", sagte Seehofer der "Augsburger Allgemeinen".

Er griff seinen parteiinternen Widersacher Erwin Huber wegen dessen Forderung nach einer Führungsdebatte scharf an: "Das hat nur eine Wirkung, eine einzige: Das schadet der CSU, sonst gar nix", sagte Seehofer. Dies habe sich bei der Europawahl gezeigt.

Das Ergebnis sei ein Warnschuss für die CSU, sagte der CSU-Chef. "Es begleitet uns doch seit November diese Debatte über den Führungsstil", kritisierte Seehofer. "Hat der Ministerpräsident zu viel Macht? Hat er zu wenig? Wie organisiert man die Nachfolge? Ist er ein Spieler? Ist er ein Zocker?" Dies sei ein entscheidender Faktor für das schlechte Abschneiden bei der Europawahl gewesen.

Seehofer machte nochmals klar, dass er bis zum Ende der Wahlperiode Ministerpräsident bleiben will. Als Parteivorsitzender sei er bis Ende 2015 gewählt und er werde sich auf dem Parteitag erneut zur Wiederwahl stellen. Die Partei stehe an einer "Wegscheide", sagte Seehofer. Die CSU habe zwar ein Wählerpotenzial von mehr als 50 Prozent. Wenn sie aber nicht zu Veränderungen bereit sei, laufe sie Gefahr, in den 30-Prozent-Bereich abzurutschen.
Die CSU war bei der Wahl zum Europaparlament im Mai in Bayern von 48,1 Prozent im Jahr 2009 auf 40,5 Prozent zurückgefallen. Es war ihr schlechtestes landesweites Ergebnis seit 60 Jahren. (APF)

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