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CSU: Pauli für Seehofer oder Beckstein als Stoiber-Nachfolger

Nach Ansicht der Fürther CSU-Rebellin Pauli sollen Verbraucherschutzminister Seehofer oder Bayerns Innenminister Beckstein anstelle von Edmund Stoiber bei der Landtagswahl 2008 in Bayern für die CSU antreten.

München/Fürth - Im Streit mit der CSU-Spitze um die Zukunft von Ministerpräsident Edmund Stoiber hat die parteiinterne Kritikerin Gabriele Pauli noch einmal nachgelegt. Die Fürther Landrätin brachte am Sonntag CSU-Vize Horst Seehofer und Landesinnenminister Günther Beckstein (alle CSU) als Nachfolger Stoibers im Amt des bayerischen Regierungschefs ins Gespräch. Darüber solle die Parteibasis in einem Mitgliederentscheid abstimmen, forderte Pauli. CSU-Generalsekretär Markus Söder kritisierte: "Das ist ein Versuch, die Partei zu spalten."

Pauli betonte mit Blick auf das Jahr 2008: "Ich fordere zum Nutzen der CSU einen anderen Kandidaten als Edmund Stoiber für die nächste Landtagswahl." Sie halte Seehofer oder Beckstein für "geeignete Kandidaten".

Söder: Landtag für Wahl des Ministerpräsidenten zuständig

Söder wies diese Vorschläge umgehend zurück. Schließlich hätten auch CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann und Landtagspräsident Alois Glück (CSU) sich bereits für Stoiber als Kandidaten ausgesprochen. Der Landtag ist letztlich für die Wahl des Ministerpräsidenten zuständig.

Pauli bezichtigt die bayerische Staatskanzlei, sie auf der Suche nach kompromittierenden Informationen aus ihrem Privatleben bespitzelt zu haben. Stoibers Büroleiter Michael Höhenberger musste deshalb bereits seinen Hut nehmen. Allerdings verlangt Pauli noch eine persönliche Entschuldigung Stoibers, wozu dieser nicht bereit ist.

Zugleich bekräftigte Pauli ihren Vorwurf, dass außer ihr offenbar noch weitere kritische CSU-Politiker von der Staatskanzlei bespitzelt worden seien. "Ich habe mehrere Anrufe von Parteifreunden bekommen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben", sagte die Landrätin.

Söder zeigte sich beunruhigt von dem anhaltenden Streit. "Frau Pauli muss endlich aufhören, an Weihnachten Unruhe in der CSU zu stiften." Er hatte ihr in den vergangenen Tagen bereits parteischädigendes Verhalten vorgeworfen. (tso/ddp)

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