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Politik: D-Mark: Das Ende der Mark - jeder Zweite trauert

Der Countdown läuft: An diesem Donnerstag kann zum letzten Mal mit der D-Mark bezahlt werden. Abschiedsschmerz und Rechenprobleme bestimmen das Verhältnis der Deutschen zu Mark und Euro.

Der Countdown läuft: An diesem Donnerstag kann zum letzten Mal mit der D-Mark bezahlt werden. Abschiedsschmerz und Rechenprobleme bestimmen das Verhältnis der Deutschen zu Mark und Euro. Fast jeder zweite Bundesbürger trauert der D-Mark nach, besonders schwer fällt Frauen der Abschied, wie die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in einer Umfrage ermittelte. Demnach wünschen sich 47,7 Prozent der Bundesbürger die alte Währung zurück. Nur 47,5 Prozent seien mit dem Euro bisher zufrieden, hieß es weiter. Die Deutsche Bundesbank sieht für eine D-Mark-Abschiedsfeier keinen Grund.

Für die Bundesbank ist die Mark schon Ende letzten Jahres "gestorben". Deshalb sieht sie jetzt, wie Bundesbank-Sprecher Wolfram Bengs sagte, keinen Grund für eine große Abschiedsfeier am 28. Februar. "Die Mark habe bereits am 31. Dezember 2001 ihre Funktion als gesetzliches Zahlungsmittel verloren", sagte Bengs emotionslos.

Zum Thema Online Spezial: Euro - Das neue Geld ist da! Seit dem 1. Januar galt für die Übergangszeit bis Ende Februar die sogenannte modifizierte Stichtagsregelung: Danach akzeptieren Handel und Banken D-Mark-Bargeld neben dem Euro noch bis zu diesem Termin als Zahlungsmittel. Damit verschwindet die D-Mark nach fast 54 Jahren endgültig als Zahlungsmittel der Bundesrepublik. Für die Bundesbank wie auch für die Banken und die Finanzmärkte war die Mark ohnehin schon seit Anfang 1999 nur noch eine Denomination des Euro. Faktisch sind die Wechselkurse der Euroländer bereits seit über drei Jahren fest an den Euro gebunden.

Die Bundesregierung erklärte, die Umstellung sei besser gelaufen als von vielen erwartet. Dies zeige das Zutrauen der Bürger in die neue Währung. Der GfK-Umfrage zufolge zeigen sich regional und sozial deutliche Unterschiede beim Ausmaß der D-Mark-Nostalgie. In Berlin leben mit 64,3 Prozent die meisten Mark-Anhänger, gefolgt von Brandenburg mit 56 Prozent und Bayern mit 51,4 Prozent, ermittelte die GfK im Auftrag des Wirtschaftsmagazins "Focus-Money". Nach Berufsgruppen unterschieden, trifft vor allem Arbeiter mit 70,9 Prozent der Abschied von den alten Scheinen und Münzen ins Mark, während nur 37,5 Prozent der Beamten ihnen nachtrauern.

Auch knapp zwei Monate nach Einführung der neuen Währung als Barzahlungsmittel rechnen noch 57 Prozent der Bundesbürger alle Beträge in D-Mark um. Weitere 19 Prozent tun dies zumindest noch bei größeren Beträgen, ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag von Deutsche Welle.

ro

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