zum Hauptinhalt

Darfur: Bombardierungen fordern viele Opfer

Bei schweren Luftangriffen in der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind in den vergangenen Tagen zahlreiche Zivilisten getötet worden.

Addis Abeba/Khartum - Die Afrikanische Union (AU) sprach von "sehr großen" Verlusten unter den Bewohnern der Region. Sie warf Regierungstruppen und den mit ihnen verbündeten arabischen Reitermilizen vor, hinter den Angriffen am Mittwoch und Donnerstag im nördlichen Bezirk Birmaza zu stehen. Diese stellten eine schwere Verletzung der Friedensvereinbarungen für die Unruheregion dar.

UN-Hilfskoordinator Jan Egeland rief alle Konfliktparteien auf, das "von Menschen verschuldete Desaster" in Darfur zu beenden. Rund vier Millionen Menschen in der Region benötigten humanitäre Hilfe - vier Mal so viele wie zu Beginn des Konflikts im Jahr 2003. Rund 200.000 Menschen seien bereits ums Leben gekommen; 2,5 Millionen weitere befänden sich auf der Flucht, sagte Egeland in Khartum. Die Konfliktparteien müssten den Waffenstillstand respektieren. "Wir spielen mit einem Pulverfass", warnte der UN-Koordinator.

In Darfur bekämpfen sich seit Februar 2003 regierungsnahe arabische Milizen und schwarzafrikanische Rebellen. Die AU entsandte eine Friedensmission, doch konnten deren schlecht ausgerüsteten Soldaten die Tötungen und Vertreibungen bislang nicht verhindern. Am vergangenen Donnerstag gab UN-Generalsekretär Kofi Annan dann überraschend bekannt, dass sich Khartum, Uno und AU nach langem Tauziehen auf die Stationierung einer neuen Friedenstruppe geeinigt hätten. Zwei Tage später versicherte die sudanesische Regierung aber wieder, sie akzeptiere keine Blauhelme für Darfur; die Uno habe lediglich technische Hilfe angeboten. Egeland forderte Khartum auf, der Uno die Arbeit zu erleichtern. Die Übereinkunft vom Donnerstag sei eine "historische Chance", die Region wirksam zu befrieden. (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false