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Darfur und Tschad: 80.000 Menschen vertrieben

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat sich "sehr besorgt" über die sich verschlechternde Sicherheitslage in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur und deren Einfluss auf die Nachbarländer geäußert.

New York - Annan habe die jüngsten Angriffe auf die Zivilbevölkerng und die Zerstörung von Dutzenden von Dörfern im Norden Dafurs entschieden verurteilt, hieß es in einer Stellungnahme von UN-Sprecher Stephan Dujarric vom Donnerstag in New York. Allein in den vergangenen sechs Wochen seien mehr als 80.000 Menschen vertrieben worden, davon 50.000 in der Krisenprovinz selber sowie 30.000 Menschen im benachbarten Tschad.

Hunderte Zivilisten, darunter Frauen, Kinder und Alte, seien getötet worden, sagte der Sprecher. Zudem gebe es sehr beunruhigende Berichte über Massenvergewaltigungen und andere schwere Menschenrechtsverletzungen. Die eskalierende Gewalt habe annähernd eine Million Menschen in Darfur von der lebensnotwendigen Unterstützung der Hilfsorganisationen abgeschnitten. In Darfur wie auch im Tschad seien täglich Mitarbeiter der Hilfsorganisationen Ziel von Angriffen. Wer solche Verletzungen der Menschenrechte begehe müsse dafür verantwortlich gemacht werden, sagte der Sprecher.

Annan habe die Zentralregierung in Khartum aufgefordert in den von ihr kontrollierten Gebieten für Recht und Ordnung zu sorgen und alle Parteien aufgerufen, die Arbeit der Hilfsorganisationen nicht zu behindern. In Darfur bekämpfen sich seit Frühjahr 2003 regierungsnahe Milizen und Rebellen in einem Bürgerkrieg. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass dabei bereits etwa 200.000 Menschen getötet wurden. Mit der Lage in der Provinz will sich der UN-Menschenrechtsrat voraussichtlich zwischen dem 11. und 13. Dezember in einer Sondersitzung befassen, die die Europäische Union und eine Gruppe afrikanischer Staaten beantragt haben. (tso/AFP)

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