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Politik: Das Kinderhilfswerk verteidigt sein Vorgehen im Südsudan

Das Kinderhilfswerk Unicef hat die Kritik der Hilfsorganisation Cap Anamur und des CDU-Politikers Norbert Blüm wegen mangelnder Unterstützung einer Impfaktion des Notärztekomitees im Süd-Sudan zurückgewiesen. Unicef stehe nach schwierigen Verhandlungen vor einer Vereinbarung der Bürgerkriegsparteien über einen freien Zugang zu den Nuba-Bergen und plane für Februar dort selbst eine breit angelegte Impfkampagne, erklärte Unicef Deutschland am Mittwoch in Köln.

Das Kinderhilfswerk Unicef hat die Kritik der Hilfsorganisation Cap Anamur und des CDU-Politikers Norbert Blüm wegen mangelnder Unterstützung einer Impfaktion des Notärztekomitees im Süd-Sudan zurückgewiesen. Unicef stehe nach schwierigen Verhandlungen vor einer Vereinbarung der Bürgerkriegsparteien über einen freien Zugang zu den Nuba-Bergen und plane für Februar dort selbst eine breit angelegte Impfkampagne, erklärte Unicef Deutschland am Mittwoch in Köln. Eine Unterstützung der Impfaktion der Hilfsorganisation Cap Anamur hätte den Erfolg der Gespräche gefährdet, da das Notärztekomitee in der Nuba-Region nur in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten aktiv sei.

Das wohlüberlegte Vorgehen der UN-Organisation im Sudan bedeute nicht, dass sich Unicef zu einem Instrument der Herrschenden in Khartum mache lasse, wie Blüm behauptet habe. Vielmehr müsse möglichst vielen Kindern auf beiden Seiten des Konfliktes zwischen dem Norden und dem Süden des Sudan geholfen werden. Unicef wies die Forderung Blüms nach einer Sperrung der deutschen Zuschüsse für das Kinderhilfswerk als "absurd und völlig kontraproduktiv" zurück. Unicef organisiere in 160 Ländern Hilfsprogramme für Not leidende Frauen und Kinder, durch eine Sperrung der deutschen Gelder wäre diese Arbeit gefährdet.

Blüm und Cap Anamur hatten am Dienstag Unicef vorgeworfen, aus Gehorsam gegenüber dem Regime in Khartum einer Impfkampagne für Kleinkinder die Unterstützung zu verweigern. Blüm hatte dies als "Perversion des humanitären Gedankens" bezeichnet.

Im Sudan herrscht seit dem Jahr 1983 ein Bürgerkrieg zwischen dem islamistischen Militärregime und Rebellen im überwiegend christlichen Süden des Landes. Den Kämpfen und Hungersnöten sollen bisher rund 1,9 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sein.

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