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Politik: Dauergäste

Die Siedler in Hebron gehören zu den radikalsten in Israel. Erst der Erfolg des SechsTages-Krieges und die Eroberung der Westbank eröffnete ihnen die Möglichkeit, sich in der palästinensischen Stadt auf Dauer festzusetzen.

Die Siedler in Hebron gehören zu den radikalsten in Israel. Erst der Erfolg des SechsTages-Krieges und die Eroberung der Westbank eröffnete ihnen die Möglichkeit, sich in der palästinensischen Stadt auf Dauer festzusetzen. Im April 1968 buchte eine Gruppe radikaler Juden unter der Führung des Rabbis Moshe Levinger im Nahar Al-Khalid Hotel in Hebron einige Zimmer, angeblich, um dort den Seder-Abend des Passah-Festes zu feiern. Der israelische Militärkommandant erlaubte der Gruppe die Übernachtung in Hebron nur unter der Bedingung, dass die Gruppe am nächsten Tag wieder nach Israel zurückkehrt. Doch Levinger und seine Leute hatten Anderes im Sinn. Sie hissten über dem Hotel die israelische Flagge und blieben. Die israelische Regierung gab nach und ließ die radikalen Siedler gewähren – eine Entscheidung, die der damalige Verteidigungsminister Moshe Dayan als „Desaster“ bezeichnete. Heute leben 300 dieser Siedler im Zentrum von Hebron, beschützt von 1800 Soldaten. Selbst als 1994 Baruch Goldstein in der Ibrahimi-Moschee von Hebron mit dem Maschinengewehr 29 muslimische Beter ermordete, wagte es die Regierung Rabin nicht, die Siedlung aufzulösen. M.G.

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