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DDR-Kirche: Berliner Bischof Schönherr gestorben

Eine der seinerzeit prägenden Persönlichkeiten der Kirche in der DDR ist tot. Albrecht Schönherr trat für einen eigenen Weg der Kirche im Sozialismus ein.

Albrecht Schönherr, der Berlin-Brandenburgische Altbischof und Vorsitzende des evangelischen Kirchenbundes in der DDR, ist am Montag im Alter von 97 Jahren in Potsdam gestorben. Er trat für einen eigenen Weg der Kirche im Sozialismus ein und förderte den Ausgleich zwischen den Protestanten und dem SED-Regime. So kam es im März 1978 zum ersten Gespräch ostdeutscher Kirchenleiter mit dem damaligen Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker. Die Kirche in der DDR erreichte mediale Aufmerksamkeit und Zugeständnisse für ihre Arbeit, zementierte aber zugleich die Trennung der deutschen Protestanten in Ost und West. In der Bundesrepublik wurde Albrecht Schönherr für sein Vorgehen scharf kritisiert.

Der Theologe wurde geprägt von der Bekennenden Kirche und dem protestantischen Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, an dessen illegalem Predigerseminar in Finkenwalde (bei Stettin) Schönherr studiert hatte. Von Bonhoeffer übernahm Schönherr das Bild einer Kirche, die sich für andere einsetzt und dabei Konflikte mit dem Staat nicht scheut. Nach der Wende nahm er den unter Stasi-Verdacht geratenen damaligen Brandenburger Ministerpräsidenten Manfred Stolpe in Schutz. Der ehemalige Kirchenbeamte habe die Kontakte nicht ohne Wissen der Kirche gehabt. bel

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