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Politik: DDR schickte Killer in den Westen

Staatsführung ließ mindestens zwölf Menschen töten

Von Frank Jansen

Berlin. Die DDR-Führung hat nach Informationen des Tagesspiegels in den 70-er und 80-er Jahren zwei Gruppen von Auftragsmördern in die Bundesrepublik und andere westliche Länder geschickt. Die Killer haben mindestens zwölf Personen umgebracht. Einer der Mörder soll der am Montag in Nordbrandenburg festgenommene Jürgen G. gewesen sein. Gegen den 53-Jährigen ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen mehrfachen Mordverdachts. Jürgen G. war zuletzt in einer öffentlichen Einrichtung in Berlin tätig.

Die beiden Kommandogruppen mit jeweils drei Tätern zählen offensichtlich nicht zu den bislang bekannt gewordenen Terrorgruppen des Ministeriums für Staatssicherheit. Es handelte sich um isolierte Einheiten, deren Mitglieder aus der Nationalen Volksarmee rekrutiert wurden. Ihre Operationen seien „extrem gut geführt“ gewesen, sagte ein Insider. Die logistische Unterstützung sei „hundertprozentig“ abgesichert gewesen. Unklar bleibt, welche Diensteinheit die Kommandos ausbildete, anleitete und führte – und wo die anderen fünf Killer heute stecken.

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