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Debatte um Stoiber: Droht Stoiber geheime Abstimmung?

In der Debatte um die Zukunft des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber hat CSU-Landtagsfraktionschef Joachim Herrmann Vergleiche mit der Endphase der Amtszeit von Stoibers Vorgänger Max Streibl zurückgewiesen.

München - "Die heutige Situation ist überhaupt nicht mit 1993 zu vergleichen", sagte Herrmann der "Süddeutschen Zeitung". Die Vorwürfe gegen den über die so genannte Amigo-Affäre gestolperten Streibl hätten nichts mit der heutigen Situation zu tun. "Deshalb stellt sich die Nachfolgefrage nicht", sagte Herrmann. Nach den Angaben des Fraktionschefs ist noch offen, ob die Landtagsabgeordneten geheim oder offen über eine Nominierung Stoibers zum Spitzenkandidaten für die Wahl 2008 abstimmen werden.

Die CSU-Führung war nach der anhaltenden Debatte um Stoiber in die Offensive gegangen und hatte beschlossen, ihn bereits Mitte Januar von der Landtagsfraktion als Spitzenkandidaten bestimmen zu lassen. Herrmann betonte, die CSU stehe trotz der gesunkenen Umfragewerte für Stoiber in allen Umfragen unangefochten da. "Dass Bayern aber so gut dasteht, dass wir als CSU in der Landespolitik so erfolgreich waren, das haben wir gerade auch dem Engagement Stoibers zu verdanken."

Auch der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Peter Ramsauer, bekräftigte seine Unterstützung für Stoiber. Auf die Frage, ob die Landesgruppe geschlossen hinter Stoiber stehe, könne er "ein ganz klares Ja" sagen, sagte Ramsauer dem "Münchner Merkur". Gleichzeitig forderte er ein Ende der durch die Abhöraffäre um die Fürther CSU-Landrätin Gabriele Pauli entstandenen Personaldebatte. "In Berlin sind in den nächsten Wochen schwierige Fragen zu lösen." Dafür müsse die CSU so stark und geschlossen wie möglich auftreten. "Jedes Störmanöver ist eine Versündigung an den bundespolitischen Interessen der CSU." (tso/AFP)

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