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US-Präsident Donald Trump verspricht einem Kohle-Kumpel, dass seine Umweltdekrete verlorene Jobs zurückbringen.

© Carlos Barria / Reuters

Dekrete gegen Umweltschutz: Trumps schmutziger Deal mit Kohle

Bei dieser Attacke auf Obamas Erbe bleibt ein Trost: Sie ist weniger folgenreich als die Kurswechsel im Gesundheitswesen und der Migrationspolitik der USA. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christoph von Marschall

Donald Trumps Dekrete zur Umweltpolitik sind ein Rückschritt für die USA, aber es bleibt ein Trost: Sie haben weniger Folgen und betreffen weniger Menschen als seine Attacken auf Barack Obamas Erbe im Gesundheitswesen und beim Umgang mit illegalen Zuwanderern.

Der Anteil der Kohle am Strom ist von 50 auf 32 Prozent gefallen

Er wird die Energiewende weg von der Kohle hin zu saubererem Erdgas und erneuerbaren Energien nicht stoppen und sein Versprechen, verlorene Kohle-Jobs zurückzubringen, nicht erfüllen. Er kippt Barack Obamas Umweltauflagen. Aber warum sollten die Manager der Stromkonzerne, die sich seit Jahren darauf einstellen, schmutzige Kraftwerke durch weniger schädliche zu ersetzen, jetzt ihre Strategie ändern?

Dank Fracking ist heimisches Erdgas konkurrenzfähig zur Kohle. Ihr Anteil an der Stromproduktion ist von über 50 Prozent vor 15 Jahren auf 32 Prozent gefallen. Auch den Aufstieg der Erneuerbaren wird Trump nicht aufhalten, ihr Anteil liegt inzwischen über 15 Prozent.

Ein trauriges Signal der USA an die Welt

Mag sein, dass sich der Rückgang bei der Kohle verlangsamt. Aber auch das bringt den Kumpels wenig Hoffnung. Ihre Arbeit erledigen zunehmend Maschinen.

Auf dem Papier erfüllt Trump ein Wahlversprechen. Das kostet ihn wenig. Gott sei Dank kostet es in diesem Fall auch die USA wenig. Als Signal an die Welt ist es freilich traurig, dass Trumps Amerika sich von einer zeitgemäßen Energie- und Umweltpolitik abwendet.

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