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Politik: Dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag überstellt

Ein vom UN-Tribunal als Kriegsverbrecher gesuchter Serbe ist am Montagmorgen von deutschen und französischen Soldaten in Bosnien festgenommen worden. Radomir Kovac, dem Vergewaltigungen während des Bosnien-Krieges vorgeworfen werden, wurde nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Scharping in der serbischen Teilrepublik Bosniens verhaftet.

Ein vom UN-Tribunal als Kriegsverbrecher gesuchter Serbe ist am Montagmorgen von deutschen und französischen Soldaten in Bosnien festgenommen worden. Radomir Kovac, dem Vergewaltigungen während des Bosnien-Krieges vorgeworfen werden, wurde nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Scharping in der serbischen Teilrepublik Bosniens verhaftet. Er sei zum Internationalen Gerichtshof nach Den Haag geflogen und dem zuständigen Richter vorgeführt worden.

Kovac ist einer von acht Serben, die vom UN-Tribunal in Den Haag wegen Vergewaltigung und Misshandlung von moslemischen Frauen angeklagt worden waren. Der 38-jährige, auch bekannt als Klanfa, gehörte der bosnisch-serbischen Militärpolizei.

Verteidigungsminister Scharping beklagte, dass sich die serbische Teilrepublik, die Republika Srpska, nach wie vor nicht an ihre Verpflichtung halte, mutmaßliche Kriegsverbrecher festzunehmen und an das Tribunal in Den Haag zu überstellen. Wenn Kriegsverbrecher auf freiem Fuß blieben, werde damit die Versöhnung zwischen den Kriegsgegnern durchkreuzt. Zugleich werde unter den Opfern "der Ruf nach Rache" geweckt. Der Internationale Gerichtshof hatte nach Angaben des Ministers den Haftbefehl gegen Kovac an SFOR weitergeleitet, weil die Teilrepublik zur Zusammenarbeit nicht bereit gewesen sei.

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