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Mokhtar Belmokhtar war ein Abtrünniger von Al Qaida.

© AFP

Mokhtar Belmokhtar in Mali getötet: Der mit Blut unterschreibt

Frankreich und Tschad melden den Tod eines weiteren Islamistenführers in Mali. Mokhtar Belmokhtar soll für den Überfall auf eine Ölanlage in Algerien verantwortlich sein.

Als Fallschirmspringer der Fremdenlegion in der Nacht zum 28.Januar über Timbuktu absprangen und wenig später die Stadt im Norden von Mali aus den Händen der Dschihadisten befreiten, war der Erfolg der Franzosen in dem westafrikanischen Staat praktisch perfekt. Nur eine Woche später wurde mit Kidal, der Hochburg der Tuareg, dann auch noch die letzte größere Stadt der Region zurückerobert. Mit dem Tod von Mokhtar Belmokhtar, dem berüchtigten Islamistenführer und einer der Triebfedern hinter der Besetzung des nördlichen Mali durch islamistische Terroristen vor einem Jahr, ist den Franzosen am Wochenende ein weiterer spektakulärer Schlag im Zuge ihrer Operation gelungen.

Auch wenn es kaum Zweifel daran gibt, dass der Vorstoß der französischen und afrikanischen Truppen gegen die Terroristen, die sich im Norden Malis eingenistet haben, längst noch nicht zu Ende ist und womöglich nun ein zermürbender Guerillakrieg droht, dürfte der Tod von Belmokhtar die Moral der Islamisten untergraben – und dem französisch-afrikanischen Einsatz neue Impulse verleihen.

Bedeutsam ist, dass Belmokhtar offenbar nicht von den Franzosen, sondern von tschadischen Truppen getötet wurde, die im Februar in die Region um das Ifoghas-Gebirge im Nordosten Malis eingerückt waren. Die Soldaten waren deshalb dorthin beordert worden, um Racheakte malischer Regierungssoldaten gegen die hier ansässigen Tuareg zu verhindern, die den Krieg gegen die malische Zentralregierung in Bamako 2012 angezettelt und sich zu diesem Zweck mit den Islamisten zusammengetan hatten. Erst am Freitag hatten Frankreich und der Tschad den Tod eines weiteren Islamistenführers in der Region, Abou Seid, gemeldet.

Für Frankreich ist der Tod der beiden Terroristen nicht nur ein Prestigeerfolg, sondern eine weitere Rechtfertigung für ihr Eingreifen in Mali. Unterstützt werden die Franzosen dabei vor allem von rund 2000 tschadischen Soldaten, die als extrem erfahren im Wüstenkampf gelten und ähnliche Waffensysteme wie die Extremisten benutzen: wendige Pritschenwagen, die auf ihrer Ladefläche ein schweres Maschinengewehr montiert haben. In dem Wissen um die schwache Kampfmoral der Eingreiftruppe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) hatte es der Tschad zuvor ausdrücklich abgelehnt, seine Einheiten unter das Kommando der Ecowas zu stellen.

Der 40-jährige Belmokhtar war bis Ende letzten Jahres ein Anführer der Terrorgruppe Al Qaida im islamischen Maghreb (Aqmi). Angeblich hatte Belmokthar vor wenigen Wochen eine neue Kampfgruppe mit dem Namen „Die mit Blut unterschreiben“ gegründet. Er soll auch Kopf des Anschlags auf ein Gasprojekt in Ostalgerien gewesen sein, bei dem Mitte Januar mehr als 40 ausländische Geiseln starben.

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