Politik: Der niederländische Konzern Aegon richtet Fonds für Inhaber von Policen ein
Als erstes europäisches Versicherungsunternehmen will der niederländische Konzern Aegon auf ein neues US-Gesetz reagieren und die Namen der Inhaber nicht ausgezahlter Versicherungspolicen aus der Nazi-Zeit veröffentlichen. Am Dienstag sei eine Einigung erzielt worden, die den Forderungen von Überlebenden des Holocaust und von Hinterbliebenen der Holocaust-Opfer nach Rückerstattung der Versicherungssummen entgegenkomme, sagte ein Sprecher der Kalifornischen Versicherungsbehörde in San Francisco.
Als erstes europäisches Versicherungsunternehmen will der niederländische Konzern Aegon auf ein neues US-Gesetz reagieren und die Namen der Inhaber nicht ausgezahlter Versicherungspolicen aus der Nazi-Zeit veröffentlichen. Am Dienstag sei eine Einigung erzielt worden, die den Forderungen von Überlebenden des Holocaust und von Hinterbliebenen der Holocaust-Opfer nach Rückerstattung der Versicherungssummen entgegenkomme, sagte ein Sprecher der Kalifornischen Versicherungsbehörde in San Francisco. Der Aegon-Konzern sei mit seiner Zustimmung einem neuen Gesetz des US-Bundesstaates Kalifornien gefolgt.
Nach dem Gesetz, das im kommenden April in Kalifornien in Kraft tritt, müssen europäische Versicherungskonzerne die Namen der Inhaber von Versicherungspolicen veröffentlichen, die in der Nazi-Zeit abgeschlossen und deren Versicherungssumme noch nicht ausbezahlt wurde. In der Vereinbarung vom Dienstag habe sich der Aegon-Konzern außerdem zur Veröffentlichung von Namen der Firmen verpflichtet, die derzeit zum Aegon-Konzern gehören oder früher dem Unternehmen angehört und Holocaust-Opfer versichert hatten, erklärte der Sprecher. Ferner habe Aegon zugestimmt, einen Hilfsfonds in Höhe von 1,2 Millionen Dollar (2,3 Millionen Mark) für Holocaust-Opfer einzurichten, die in Kalifornien leben.
Der Aegon-Konzern war mehrfach kritisiert worden, weil sich das Unternehmen geweigert hatte, an dem internationalen Ausschuss zur Lösung offener Versicherungsfragen von Holocaust-Opfern und deren Angehöriger teilzunehmen. Die Kommission leitet der ehemalige US-Außenminister Lawrence Eagleburger. Nur Versicherungskonzerne, die der Entschädigungskommission beigetreten sind, müssen keine Sanktionen von Seiten der USA befürchten.
Der Schweizer Holocaust-Fonds hat seine bislang geltenden Altersbegrenzungen aufgehoben und wird daraufhin an weitere 22 000 ehemalige politische Verfolgte aus Nazi-Konzentrationslagern Zahlungen leisten können. Wie Fondspräsident Rolf Bloch am Dienstag vor Journalisten in Zürich erläuterte, wurde die Bestimmung, nach der nur vor 1925 geborene Personen berücksichtigt werden konnten, aufgegeben.
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